(ots) - Während in Brüssel derzeit eine neue
Führungsriege antritt und in Berlin über Waffenlieferungen an die
Kurden im Nord-Irak entschieden wird, verfolgt der russische
Präsident Wladimir Putin weiter seinen Plan, das frühere
Sowjetimperium neu zu errichten. Die Wirtschaftssanktionen des
Westens haben offenbar das Gegenteil bewirkt. Druck erzeugt
Gegendruck. Auch neue Sanktionen, die das in Europa geparkte
russische Milliardenvermögen der kremltreuen Oligarchen und
schwerreichen Politiker einfrieren würden, senden offenbar die
falschen Signale. Putin hat die Rückendeckung durch weite Teile der
russischen Bevölkerung. Auch dort wird der Zerfall der Sowjetunion
als Niederlage empfunden, die es wettzumachen gilt. Putin ist 2012
mit diesem Ziel in seine dritte Präsidentschaftszeit gestartet.
Weißrussland und Kasachstan hat er sich weitgehend zu Untertanen
gemacht, jetzt ist er auf Beutezug in der Ukraine. Wenn die
Entwicklung so weitergeht wie in den vergangenen Monaten, wird es in
Kürze keinen souveränen Staat mit dem Namen Ukraine mehr geben. Die
Entwicklungen in der Ost-Ukraine erinnern fatal an die Ereignisse
1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei - damals hatten die
Ost-Europäer auch gehofft, der Westen würde ihnen zu Hilfe kommen.
Erst viele Jahre später, als das Sowjetsystem zusammenfiel, konnten
sich diese Länder neu orientieren. Nicht ausgeschlossen, dass es erst
ein Ende des System Putins geben muss, bevor die gesamte Ukraine
wieder frei sein kann.
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