(ots) - KOMMENTAR zu WAFFENLIEFERUNGEN
Ausgabe vom 02.09.014 Man schaut Massenmördern nicht tatenlos zu.
Dieser Grundsatz liegt der Entscheidung der Bundesregierung zugrunde,
Waffen an die Kurden im Nordirak zu liefern. Es ist, trotz etlicher
berechtigter Bedenken, ein richtiger Grundsatz, eine richtige
Entscheidung. Sicher: Ob die Peschmerga die Waffen nur gegen die
Kopfabschneider vom Islamischen Staat einsetzen, ist fraglich.
Vermutlich nutzen sie im Erfolgsfall ihre Position, um das Ziel eines
eigenen Staates zu erreichen. Gut möglich auch, dass die Waffen
weitergereicht werden an die PKK, die einerseits in Syrien gegen
Assad und den IS kämpft, andererseits in der Türkei gegen einen
deutschen Nato-Partner. Auch, dass Islamisten die Waffen erbeuten und
dann mit deutschen Panzerfäusten ihren unheiligen Krieg führen, ist
nicht auszuschließen. Aber sehenden Auges Massaker zu dulden, ist
keine Alternative. Mit der Zurückhaltung in Syrien hat der Westen die
Radikalen genährt, nun muss er wenigstens die Folgen eindämmen. Noch
ein zweites Argument spricht dafür: Der IS breitet sich rasend
schnell aus. Spätestens, wenn die Islamisten auch im Libanon am
Mittelmeer stehen, sind auch die "Ungläubigen" in der EU gefährdet.
Deutschland ist nun erneut in einen Krieg verwickelt. Daraus folgt
neue Verantwortung. Deutschland kann mehr, als Waffen liefern.
Millionen Menschen aus Syrien und dem Irak sind auf der Flucht. Sie
brauchen Obdach und Hilfe.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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