(ots) - Risiko Autobahnbaustelle? Statistisch betrachtet
trifft diese Vermutung nicht zu. Es ereignen sich hier nicht mehr
schwere Unfälle als auf freier Strecke. Und doch spricht die Realität
immer wieder eine andere Sprache. Auf der Autobahn 3 haben sich
jüngst in weniger als zehn Tagen vier schwere Unfälle mit vier Toten
und mehr als zwei Dutzend Verletzten ereignet. Ausnahmslos in
Baustellen. Das legt die Vermutung nahe, dass hier eben doch ein
Zusammenhang besteht. Alleine auf dem Streckenabschnitt zwischen
Wiesbaden und Köln sind neun Großbaustellen wegen Brückensanierungen
eingerichtet, teils viele Kilometer lang. Da leidet die
Konzentration. Vor allem bei hohem Verkehrsaufkommen, wenn sich auf
der rechten Spur Laster an Laster reiht und das Überholen für die
Pkw-Fahrer regelrecht zur Mutprobe wird. Schon kleine Fahrfehler
können dann Unfälle verursachen. In den allermeisten Fällen bleibt es
bei Blechschäden. Glücklicherweise. Doch auch die Bagatellfälle
verursachen unausweichlich lange Staus. Das ist ärgerlich genug,
kostet täglich Tausende Verkehrsteilnehmer Nerven, Zeit und Geld.
Abschaffen kann man die Baustellen freilich nicht. Aber die
Sicherheitsstandards sind verbesserungsbedürftig. Dass es der Bund
bisher nicht vermocht hat, eine bald 20 Jahre alte
Baustellenverordnung zu novellieren, nach der die Ãœberholspuren in
Baustellen lediglich für Wagen bis zu einer Breite von zwei Metern
zugelassen sind, ist skandalös. Heutzutage übertrifft jeder Golf oder
Corsa dieses veraltete Maß. Wenigstens sind einige Bundesländer dazu
übergegangen, von sich aus die Fahrspuren zu verbreitern.
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