(ots) - Die Ökostrom-Umlage und damit die Kosten für Energie
könnten erstmals seit Langem wieder leicht sinken - weil die
bisherige Kalkulation zu hoch angesetzt war. Ob das nun, wie die
Grünen vermuten, auf politische Preistreiberei vor der Bundestagswahl
2013 zurückgeht oder nicht - eine gute Nachricht ist das. Die Freude
darüber wird trotzdem kurz sein, wir sollten sie genießen so lange
sie anhält. Machen wir uns nichts vor: Bis zum Abschluss der
Energiewende müssen noch Hunderte von Trassenkilometern gebaut
werden, die Speicherproblematik ist noch längst nicht gelöst, und
ganze Landstriche - wie heute bereits Rheinhessen - werden mangels
sauberer Gesamtplanung noch mit keineswegs überall effizient
arbeitenden Windrädern überzogen werden. Das alles wird teuer sein,
die Entlastung bei der Stromrechnung nur von kurzer Dauer. Gleichwohl
ist die jetzige Entwicklung nicht völlig ohne Wert, zeigt sie doch,
dass die Wende nicht von vorneherein ein unbeherrschbares Monstrum
ist. Wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht, das
Nebeneinander verschiedenster Planungen des Bundes und der Länder
beseitigt und endlich eine von Allen akzeptierte, wirksame
Projektkontrolle in Gang setzt, können die Risiken beherrschbarer
werden. Solange aber manche - vor allem grüne - Politiker sich wie
Generalvertreter von Windparkbauern gebärden und andere wiederum -
zum Beispiel inBayern - in Totalverweigerung gehen dürfen, wird die
Achterbahnfahrt anhalten. Und darunter leiden private Haushalte wie
Betriebe gleichermaßen. EinBefund, der um so schwerer wiegt, weil die
Energiewende an sich richtig ist. Aber leider ist noch viel zu oft
nur Flickwerk zu sehen, wo eigentlich der Ehrgeiz notwendig wäre, ein
nationales Meisterstück zu schmieden.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral(at)vrm.de