(ots) - Nicht jedem Jugendlichen gelingt der
Einstieg ins Berufsleben auf Anhieb. In Deutschland haben ihn derzeit
rund 550.000 junge Erwachsene zunächst verpasst - sie sind arbeitslos
oder befinden sich nach dem Ende ihrer Schulzeit in einer
Übergangsmaßnahme. Um diese Personengruppe bei ihrem beruflichen
Neuanfang zu unterstützen, hat die chemische Industrie anlässlich
ihres bundesweiten Tags der offenen Tür 2014 am vergangenen Samstag
eine Spendenaktion zugunsten der Initiative "Joblinge" durchgeführt.
Diese gemeinnützige Organisation begleitet junge Menschen zwischen 15
und 24 Jahren mit einem sechsmonatigen Intensivprogramm auf ihrem Weg
in den Arbeitsmarkt. Die Spende über 50.000 Euro überreichte der
Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI),
Utz Tillmann, im Ausbildungszentrum von Provadis im Frankfurter
Industriepark Höchst.
"Uns liegt die Förderung von qualifiziertem Nachwuchs am Herzen.
Das gilt für Schüler, Auszubildende und Studenten. Gerade
Jugendliche, die Schwierigkeiten haben und mehr Anlaufzeit brauchen,
sind auf unsere Unterstützung angewiesen", erklärte Tillmann. Die
Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit verstehe die chemische
Industrie als Teil ihrer sozialen Verantwortung. Als solcher habe sie
bereits eine lange Tradition. Angesichts von demografischem Wandel
und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel sei es umso wichtiger,
die Chancen junger Menschen auf einen attraktiven Ausbildungs- und
späteren Arbeitsplatz zu verbessern.
"Bei Joblinge erhalten die Jugendlichen die Chance, ihre
Fähigkeiten in der Praxis zu beweisen - unabhängig von Schulnoten und
klassischen Bewerbungsgesprächen. Um sie auf ihrem Weg zu
unterstützen, engagieren sich Wirtschaft, öffentliche Hand und
Zivilgesellschaft gemeinsam", erläuterte Ulrike Garanin, Vorstand der
Joblinge Dachorganisation. "Die Spende des VCI hilft uns dabei, unser
Engagement in Berlin auszuweiten und ein starkes Netzwerk für die
Jugendlichen aufzubauen." Wichtigstes Ziel der Initiative sei es,
jungen Menschen über Arbeit ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen
und sie nachhaltig in die Gesellschaft zu integrieren.
Die Dachorganisation der Initiative Joblinge sitzt in München, ist
über ein Social-Franchise-System aber bundesweit aktiv. In Rhein-Main
unterhält sie Standorte in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Seit
der Gründung 2007 hat Joblinge mehr als 2.000 Jugendliche fit für
eine berufliche Zukunft gemacht. Zu dem Programm gehören unter
anderem Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung, Praktika in
Betrieben sowie intensives Einzelcoaching durch Mitarbeiter und
ehrenamtliche Mentoren. Bislang haben dadurch mehr als 65 Prozent der
Absolventen die Aufnahme in ungeförderte Ausbildung oder Arbeit
geschafft. Auch zahlreiche Betriebe der chemischen Industrie und ihre
Mitarbeiter engagieren sich für die Initiative. Sie bringen sich mit
Praktikums- und Ausbildungsplätzen, als Mentor oder Trainer bei den
Joblingen ein.
Die Chemie und die Jugend
Bereits 1977 wurde in der Chemie-Branche zwischen den
Tarifpartnern Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und der
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) der
"Tarifvertrag für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss und
ausländische Jugendliche" vereinbart. 1989 folgte der "Tarifvertrag
zur Förderung der Integration von Jugendlichen". Im Jahr 2000 wurde
die Initiative "Start in den Beruf" von den Chemie-Sozialpartnern ins
Leben gerufen: Sie bereitet Jugendliche durch eine Kombination von
betrieblicher Praxis, theoretischem Unterricht und
sozialpädagogischer Betreuung auf die Aufnahme einer qualifizierten
Berufsausbildung vor. Die Idee der Jugendförderung wurde im Lauf der
Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. Zuletzt setzte sich die Branche
mit ihrer Nachhaltigkeitsinitiative "Chemie hoch drei" Leitlinien,
wie die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden.
Mehr als 20.000 junge Menschen durchlaufen aktuell in der
chemischen Industrie eine Ausbildung. Diese wird in mehr als 50
verschiedenen Berufen angeboten. Informationen zu den einzelnen
Berufsbildern und eine bundesweite Ausbildungsbörse für freie
Ausbildungsplätze in Chemiebetrieben liefert die Ausbildungskampagne
der Chemie-Arbeitgeberverbände: www.elementare-vielfalt.de.
HINWEIS: Fotos von der Spendenübergabe stehen ab zirka 13 Uhr
unter www.vci.de/presse zum Download bereit.
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2013
über 190 Milliarden Euro um und beschäftigte rund 438.000
Mitarbeiter.
HINWEIS: Nachrichten des VCI auch auf Twitter:
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