(ots) - Die deutsche Assekuranz steht vor einem Umbruch:
67 Prozent der Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherer
suchen kurz- oder mittelfristig eine neue IT-Plattform für den
kompletten Versicherungsbetrieb. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie
"IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb" des Software- und
Beratungshauses PPI AG. Die befragten Versicherer repräsentieren alle
am deutschen Markt vertretenen Unternehmensgrößen und die damit
verbundenen unterschiedlichen IT-Strategien. Die Assekuranzen wenden
sich damit von historisch gewachsenen Systemen aus Eigenentwicklungen
ab und suchen nach Standardsoftware oder Baukastensystemen. Dabei
sind sie durchaus bereit, größere Summen im hohen einstelligen
Millionenbereich zu investieren.
Die deutschen Versicherer sind zunehmend offen für den Einsatz von
Standardsoftware. Damit setzt ein Wertewandel ein. Denn noch vor
wenigen Jahren haben die Assekuranzen fast ausschließlich auf selbst
entwickelte Softwarelösungen gesetzt, um ihre IT an ganz spezifische
Bedürfnisse anzupassen. Doch jetzt sprechen vor allem zwei Argumente
dagegen: Kosten und Zeit. Die vorhandenen IT-Systeme sind über die
vergangenen 15 bis 20 Jahre gewachsen. Aus einem kleinen Kern ist ein
großes verzweigtes Labyrinth geworden. Dieses komplett selbst neu zu
gestalten, trauen sich viele Versicherer nicht mehr zu. Vor allem,
weil dies hohe Kosten verursacht. Zudem dauern Programmierung und
Implementierung von individuell entwickelter Software oftmals sehr
lange.
"Die Zeit der Eigenentwicklungen ist vorbei. Heute sind
Versicherer mit historisch gewachsenen Systemwelten nicht mehr
wettbewerbsfähig, da diese Systeme nicht die Anforderungen an
Flexibilität und niedrige Kosten erfüllen. Zwei von drei Versicherern
suchen deshalb gezielt nach Standardlösungen, die sie mit wenigen
Handgriffen individuell konfigurieren können", sagt Tobias Kohl,
Studienleiter und Versicherungsexperte des auf Finanzunternehmen
spezialisierten Software- und Beratungshauses PPI AG. Eine
Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen, besteht im
Einsatz von Standardsoftware. Sie verursacht rund 20 bis 30 Prozent
geringere Kosten als Individualsoftware. Wobei selbst beim Einsatz
von Standardsoftware die Erneuerung der kompletten Bestands- und
Schadensoftware eines durchschnittlichen Versicherungsunternehmens
mindestens fünf bis zehn Millionen Euro an Investitionen verschlingt,
schätzt Kohl.
Zudem wird weniger Zeit benötigt, bis die IT-Lösung einsatzbereit
ist. "Versicherer scheuen zunehmend IT-Projekte, deren Ende kaum
absehbar ist", so Kohl.
Gefragt, welche Art von IT-Plattform sie anstreben, gab mit 67
Prozent die Mehrzahl der befragten Versicherer an, eine
Standardlösung zu bevorzugen. Diese sollte allerdings durch
individuelle Softwareergänzungen angepasst werden können. 33 Prozent
aller Befragten suchen eher eine Standardlösung, die nur durch
Parametrisierung angepasst werden kann. Bei dieser Variante werden
nur die vom Versicherungsunternehmen benötigten Teile einer
umfangreichen Softwarelösung aktiviert beziehungsweise nicht
benötigte Funktionen deaktiviert. 50 Prozent der befragten deutschen
Assekuranzen können sich statt klassischer Standardsoftware eine
Lösung nach dem Baukastensystem vorstellen. Dabei können einzelne
Bauteile für bestimmte Teillösungen mit der vorhandenen IT verbunden
werden. Bei diesen Entwicklungsplattformen für Applikationen
bevorzugen sie eine Variante mit vordefinierter Branchenlösung
Versicherung.
Bei einer Analyse der 21 wichtigsten deutschen und internationalen
Hersteller von IT-Plattformen zeigt sich, dass die Flexibilität der
Lösungen steigt. "Hersteller haben die Bedeutung von stärkerer
Flexibilität hinsichtlich Anpassbarkeit an individuelle
Kundenbedürfnisse und Nutzbarkeit einzelner fachlicher Services
erkannt", sagt Kohl. Die fachliche Abdeckung variiert jedoch stark,
daher müsse jedes Unternehmen genau prüfen, welche Lösung zu den
spezifischen Anforderungen passe.
"Egal ob Standard oder Baukasten: Vorgefertigte Software muss
nicht heißen, dass diese nur unspezifische Lösungen bietet. Dafür
sind die Anforderungen der Branche zu speziell - gerade was
Regularien betrifft", erklärt Experte Kohl. Doch hier zeigt sich ein
weiterer Vorteil der Software von der Stange: Standardlösungen
namhafter Hersteller mit Branchenerfahrung bieten ihren Kunden eine
automatische Anpassung an aktuelle regulatorische Anforderungen, so
dass Compliance immer gegeben ist.
Zur Studie
Für die Marktstudie "IT-Plattformen für den Versicherungsbetrieb"
wurden zwölf große deutsche Versicherer im Auftrag der PPI AG
befragt. Die Befragung fand von März bis Mai 2014 statt. Zusätzlich
wurden die wichtigsten nationalen und ausgewählte internationale
Hersteller von IT-Plattformen befragt. Das Ergebnis stellt die
Anforderungen der Versicherer den Lösungsangeboten des Marktes
gegenüber.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 30 Jahren an den Standorten
Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die
Finanzbranche tätig. 2013 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen
372 Mitarbeitern 47,3 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software-Entwicklung und
Software-Produkte. PPI stärkt die Marktposition von
Versicherungsunternehmen durch fachlich wie methodisch exzellente
Lösungen für alle Kernprozesse der Assekuranz, basierend auf
langjähriger Praxiserfahrung. In der Software-Entwicklung stellt PPI
durch professionelle und verlässliche Vorgehensweise eine hohe
Qualität der Ergebnisse und absolute Budgettreue sicher. Das
Consulting-Angebot erstreckt sich von der strategischen über die
versicherungs- und bankfachliche bis zur IT-Beratung.
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