(ots) - Sozialverband Deutschland fordert Korrekturen
bei Erwerbsminderungsrente
"Abzüge für jene, die nicht arbeiten können, sind ungerecht" -
Präsident: Lockerung der Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger
"überfällig"
Osnabrück.- Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat die
Bundesregierung zu weiteren Verbesserungen bei den Renten
aufgefordert. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Montag) verlangte Präsident Adolf Bauer Korrekturen auch bei der
Erwerbsminderungsrente. Es sei "ungerecht" jene, die nicht mehr
arbeiten könnten, auch noch mit Rentenabzügen zu bestrafen.
"Zwangsverrentungen gehören auf den Prüfstand", betonte er. Deshalb
sei es gut, dass die Bundesregierung nun eine entsprechende
Arbeitsgruppe eingesetzt habe. Bauer warnte aber vor "Teillösungen".
Es komme darauf an, das Millionenheer der Betroffenen spürbar zu
entlasten. Andernfalls sei Altersarmut die unmittelbare Folge. "Das
Problem wächst", warnte der SoVD-Präsident. Die Bundesregierung müsse
handeln. Der Sozialverband begrüßte den Plan von
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), der die Lockerung von
Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger vorsieht. Das sei ein richtiges
Signal und überfällig. Die Sanktionen reichten gegenwärtig bis hin
zur vollständigen Streichung des Regelbedarfs und der Mietkosten,
kritisierte Präsident Bauer. Fällig werden sie bei jenen, die zum
Beispiel einen Job ablehnen oder Termine schwänzen.
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