(ots) - Armes Österreich. Nicht nur die jährlich
wiederkehrende Neuverschuldung, sondern auch Änderungen in der
statistischen Erfassung lassen die Verbindlichkeiten des Landes von
Jahr zu Jahr steigen. Hatte der Budgetfahrplan für 2014 noch eine
Schuldenquote in Höhe von 73 Prozent der Wirtschaftsleistung
vorgesehen, werden es nun tatsächlich 86 Prozent. Dass Bahn,
Kommunalkredit, Hypo und andere Ausgliederungen nach EU-Vorgaben nun
berücksichtigt werden müssen, ist für niemanden eine Überraschung,
wurden die Änderungen doch klar kommuniziert. Lediglich das
Finanzministerium wollte die läppische Korrektur um 30 Milliarden
Euro nicht wahrhaben.
Dabei wäre es aus Sicht des Säckelwarts viel klüger, sich ärmer
als reicher zu rechnen - schon allein, um Begehrlichkeiten aller Art
abzuwehren. Zudem lohnt sich eine faktengetreue Darstellung der
Finanzlage, wie ein Blick nach Berlin zeigt. Dort kann sich
Finanzminister Wolfgang Schäuble laufende Schuldenreduktionen auf die
Fahnen heften, weil die dortigen Bad Banks Jahr für Jahr faule
Kredite abbauen, wodurch sich die dem Staat zugerechneten
Bankverbindlichkeiten stetig reduzieren.
In Österreich geht es in die Gegenrichtung. Weil die
Kommunalkredit nicht eingerechnet und die Hypo-Abbaubank auf die
lange Bank geschoben wurde, erhöhen beide Zombie-Banken die
Staatsschuld erst jetzt. Hierzulande braucht offenbar auch schlecht
Ding Weile.
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