(ots) - Das Lagebild der Organisierten Kriminalität in
Deutschland hat sich, beschleunigt durch Globalisierung,
Digitalisierung und Mauerfall, in den letzten Jahren dramatisch
verändert. Professionelle Verbrecherbanden operieren konspirativ,
grenzüberschreitend und vernetzt, und sie beschränken sich längst
nicht mehr nur auf ihre traditionellen Erwerbsfelder - Drogenhandel,
Waffenschmuggel, Geldwäsche. Auch unbescholtene Bürger, die sich
weder Rauschgift noch illegale Rüstungsgüter beschaffen wollen,
werden mittlerweile von Organisierter Kriminalität bedroht. Banden
von Einbrechern und Autodieben agieren international, ebenso jene
Tätergruppen, die sich die Vorteile eines Mediums zunutze machen, das
ihre Spuren nur unter größten Anstrengungen der Sicherheitsbehörden
verrät. Die Straftaten im Internet nämlich sind meist geschützt durch
Anonymität und Verschlüsselung - Identitätsdiebstahl,
Kinderpornografie und Betrügereien in der Cyberwelt bilden inzwischen
ein Schattenreich der Massenkriminalität, in das die oft
überforderten Ermittler nur mühsam Licht bringen können. Wer
angesichts dieser keineswegs bloß virtuellen Bedrohung mit dem Abbau
von Polizeistellen antwortet, hat den Ernst der Lage nicht erkannt.
Wenn die Organisierte Kriminalität aufrüstet, kann sich der Staat
doch nicht zurückziehen und seine Bürger ihrem Schicksal überlassen.
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