(ots) - Anlässlich des Tags der menschenwürdigen Arbeit
fordern das INKOTA-netzwerk und die Kampagne für Saubere Kleidung die
Textilunternehmen H&M, Adidas, GAP, Levis, C&A, Inditex und Puma
sowie alle weiteren Kunden der kambodschanischen Bekleidungsindustrie
auf, einen gesetzlichen Mindestlohn von 177 US-Dollar öffentlich zu
unterstützen. Am 10. Oktober 2014 soll der neue offizielle
Mindestlohn bekannt gegeben werden. Kurz davor sind zwei
Gewerkschafterinnen aus Kambodscha zu Gast in Deutschland, um ihren
Forderungen zur Erhöhung des Mindestlohns Nachdruck zu verleihen.
"Es kann nicht sein, dass etwa 500.000 kambodschanische
Textilarbeiter und Textilarbeiterinnen trotz überlanger Arbeitstage
in der Armutsspirale gefangen bleiben", sagt Berndt Hinzmann vom
INKOTA-netzwerk. "Die Bundesregierung zeigt mit dem geplanten
Textilbündnis für öko-soziale Standards, dass sie auf politischer
Ebene neue Rahmenbedingungen setzen will. Jetzt müssen auch
Markenfirmen und Handelshäuser zeigen, dass sie an der Schaffung
menschenwürdiger Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie
interessiert sind."
H&M - einer der größten Kunden in Kambodscha - sollte dabei nach
Ansicht von Berndt Hinzmann mit gutem Beispiel vorangehen. Der
Konzern hatte bereits im November 2013 einen Aktionsplan für einen
fairen Existenzlohn präsentiert. Jetzt sei es an der Zeit, sich klar
dazu zu bekennen und konkrete Zahlen zu nennen.
"Ein Lohn, von dem die Arbeiterinnen und Arbeiter wirklich leben
können, müsste laut den Berechnungen der Asia Floor Wage Alliance
fast viermal höher sein als der aktuelle gesetzliche Mindestlohn von
100 US-Dollar", erklärt Hinzmann weiter. "Die Forderung nach einem
Mindestlohn von 177 US-Dollar kann also nur als Untergrenze gelten,
zu der sich internationale Markenfirmen wie H&M, Adidas, GAP, Levis,
C&A, Inditex und Puma öffentlich bekennen sollten."
Um den Forderungen der kambodschanischen Textilarbeiter/innen
Nachdruck zu verleihen, sind zwei Gewerkschafterinnen vom 9. bis 11.
Oktober 2014 zu Gast in Berlin. Sie berichten aus erster Hand von den
Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken Kambodschas und von der
gewaltsamen Niederschlagung der Proteste Ende 2013 und Anfang 2014
durch Polizei und Militär.
"Ich bin der Meinung, die Marken, für die ich nähe, müssen ihren
Teil zur Lösung beitragen. Sie können sich nicht einfach
zurücklehnen", sagt Sean Sopholm gewerkschaftliche Organizerin aus
Kambodscha.
Nähere Informationen zum Besuch der beiden Gewerkschafterinnen aus
Kambodscha erhalten Sie hier: www.inkota.de/kambodscha-rundreise-2014
Pressemitteilung als PDF: http://bit.ly/1s4zjsV
Infografik zur Preisaufschlüsselung eines T-Shirts:
http://bit.ly/1ecDEFR
Pressekontakt:
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk, Mobil: 0160-94 69 87 70,
E-Mail: hinzmann(at)inkota.de