(ots) - Jeder kann zum Pflegefall werden. Niemand soll sich
mit diesem Gedanken die Lebensfreude vergällen. Aber jedem sollte
bewusst sein, dass niemand die Augen davor verschließen darf, dass
das Thema komplex ist - und Geld kostet, was noch lange nichts
Schlechtes bedeuten muss. Abfinden müssen wir uns mit dem Gedanken,
dass ohne Ökonomie fast nichts läuft, auch wenn die menschliche Seite
die wichtigere ist. Diese menschliche Seite soll nun gestärkt werden,
indem die häusliche Pflege - finanziell - gestärkt wird. Ein guter
Versuch, der hoffentlich gelingt. Was keineswegs bedeutet, dass in
guten Heimeinrichtungen nicht auch in menschlicher Hinsicht
Vorbildliches geleistet wird. Öfter ist häusliche Pflege einfach
nicht möglich. Ähnlich wie in Krankenhäusern ist auch in Pflegeheimen
eine Art von "Industrialisierung" unvermeidlich. Qualitätsstandards
müssen garantiert, Kosten im Rahmen gehalten werden. Dennoch sollten
weder Kliniken noch Pflegeheime zu reinen "Fabriken" werden -
eigentlich. Auch wenn die Realität sehr oft anders aussieht, darf nie
aus dem Blick geraten, dass es um Menschen geht. Das heißt
auch:Profitgeiern, die um des Reibachs Willen an der
Qualitätsschraube drehen, muss auch in der Pflegebranche das Handwerk
gelegt werden. Das Bewusstsein, wie umfassend das Pflegethema ist,
wuchs erst allmählich, mit den Debatten um Demografie und Rente.
Nicht selten taten sich dabei Frontstellungen auf: Alt gegen Jung,
Rentenempfänger gegen Beitragszahler. Der Politik wurde mitunter,
letztlich zu Unrecht, vorgeworfen, den "Alten" Vorteile zuzuschanzen,
um sie als Wähler zu gewinnen. Das Ringen um gerechte
Lastenverteilung ist legitim. Aber eine sture Konfrontation zwischen
Generationen wäre fatal.
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