(ots) - Wenn Salafisten wie der Kölner Pierre Vogel in
Internet-Videoclips mit unschuldigem Augenaufschlag erklären, sie
seien weder für noch gegen den "Islamischen Staat" (IS), dann ist das
nur noch widerlich. Und gefährlich:Über das Internet versuchen
moderne Hassprediger, junge Muslime für den Dschihad zu gewinnen. Man
denke etwa an Rap-Videos, in denen der Heilige Krieg als Event
dargestellt wird. Nur so ist zu erklären, dass mittlerweile selbst
minderjährige Mädchen in den Krieg ziehen wollen. Von 450 Islamisten,
die aus Deutschland mit Ziel Syrien oder Irak ausgereist sind, weiß
man bereits. Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Weil die
Behörden mittlerweile genauer hinschauen, haben sie auch die Zahl der
radikalislamischen Salafisten nach oben korrigiert. Nun tobt erneut
die Debatte, wie man mit dieser Gruppe und allgemein mit den
Kriegstouristen umgehen soll. Soll man die Extremisten ausreisen
lassen, mögen sie doch Krieg spielen und sich umbringen lassen?Soll
man die Pässe abnehmen und sie an der Ausreise hindern?Oder soll man
sie abschieben, ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit entziehen, wie
jetzt von Bayern vorgeschlagen? Darauf gibt es keine einfachen
Antworten. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass Ausgereiste wieder
nach Deutschland, geschult im Terror, zurückkehren. Wer andererseits
an der Ausreise gehindert wird, wird womöglich zur Zeitbombe und
sucht sich "seinen Krieg" hierzulande. Schließlich hat auch der
Passentzug manchen nicht daran gehindert, ans Ziel zu kommen. Wichtig
ist, dass man die Islamverbände hierzulande nicht aus der
Verantwortung entlässt. Salafistischer Hetze muss entschieden
entgegen getreten werden.
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