(ots) - Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer des
Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Barbara John, hat
anlässlich des 3. Jahrestages der Enttarnung der Gruppe moniert, dass
nur unzureichend Konsequenzen aus den Ereignissen gezogen worden
seien.
"Von den Vorschlägen des NSU-Untersuchungsausschusses des
Bundestages wurde kaum etwas umgesetzt", sagte sie dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Bei jedem Angriff auf einen
Ausländer sollte beispielsweise aktiv nach möglichen rechtsradikalen
Verursachern gesucht werden. Das ist noch längst nicht bei der
Polizei angekommen. Außerdem ist nicht ein Verantwortlicher aus den
Sicherheitsbehörden für die Fahndungspannen zur Rechenschaft gezogen
worden. Das mag sehr schwer sein. Aber es ist nicht einmal die Idee
aufgekommen, überhaupt Rechenschaft zu verlangen."
John fügte hinzu: "Die Familien der Opfer sind dabei, wieder in
die Normalität zurück zu finden. Dabei brauchen sie weitere
Unterstützung." Vor allem müssten sie von der Gesellschaft einbezogen
werden. Der NSU wurde an diesem Dienstag vor drei Jahren enttarnt.
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