(ots) - Ein Jahr nachdem Taifun Haiyan zwei Drittel der
Philippinen schwer verwüstete, konzentriert Plan International seine
Hilfe auf den Wiederaufbau. Dank Spenden von 44,5 Millionen Euro
weltweit - allein 5,8 Millionen Euro aus Deutschland - konnte das
Kinderhilfswerk umgehend humanitäre Hilfe leisten und die Not von
rund 1,3 Millionen Menschen lindern. Bei allen seinen Maßnahmen
achtet Plan International darauf, dass die Kinder und ihre Familien
in den betroffenen Regionen auch für künftige Naturkatastrophen
besser gerüstet sind.
"Wir haben in der kurzen Zeit viel erreicht und sind unseren
Spendern sehr dankbar", sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von
Plan International Deutschland. "Unmittelbar nach dem Taifun haben
wir lebensnotwendige Hilfsgüter verteilt und für den Schutz der
Kinder gesorgt. Inzwischen unterstützen wir rund 1.340 Gemeinden beim
Wiederaufbau. Mit Cash for Work-Programmen helfen wir, die
Grundbedürfnisse von 61.000 Philippinern zu decken und die lokale
Wirtschaft anzukurbeln. Wir beteiligen die vom Taifun betroffenen
Menschen an der Instandsetzung ihrer Häuser und schulen sie in
Bautechniken für katastrophensichere Gebäude. Fischer lernen
Mangrovenwälder aufzuforsten und Korallenriffe zu rekultivieren,
Landwirte werden mit klimasensiblen Anbaumethoden vertraut gemacht."
Zu den Schwerpunkten der Humanitären Hilfe von Plan International
zählen der Kinderschutz, Wiederaufbau des Bildungswesens und
Einkommen schaffende Maßnahmen. Um Missbrauch zu verhindern, richtete
Plan 100 Kinderschutzzonen mit psychosozialer Betreuung ein. Rund
10.000 Eltern, Lehr- und Sozialkräfte nahmen an Schulungen zur
Traumabewältigung teil und erfuhren, wie sie Kinder besser vor
Menschenhandel schützen. Auch kommunale Kinderschutzräte und
Anlaufstellen für Missbrauchsopfer wurden eingerichtet.
Der Schulunterricht hat im Januar dieses Jahres wieder begonnen.
Plan International verteilte Lehr- und Lernmaterial und verhalf mehr
als 44.000 Mädchen und Jungen, in die Schule zurückzukehren. Plan
International hat bereits 63 Schulen und 17 Kindertagesstätten
gebaut, die Windgeschwindigkeiten von 310 Kilometern pro Stunde
standhalten und damit drei Mal widerstandsfähiger sind als bisherige
Bildungseinrichtungen. Die philippinische Regierung empfiehlt anderen
Organisationen, diese von Plan International entwickelten Standards
für sturm- und katastrophensicheres Bauen zu übernehmen.
Die Cash for Work-Programme helfen, das Ökosystem nachhaltig
wieder aufzubauen und sichern die Existenz von Kleinbauern und
Fischern. Hecken und Zitrusgewächse auf Feldern in Hanglage beugen
Bodenerosion und Landrutsche vor. In Küstenorten hat Plan
International Baumschulen zur Aufzucht von Mangroven eingerichtet.
Sie gewährleisten, dass die Fischer auch nach dem Projektende Bäume
pflanzen und den Fischbestand vergrößern können.
Maike Röttger betont: "Es ist wichtig, dass die Kinder und ihre
Familien in den Philippinen auf künftige Unwetter noch besser
vorbereitet sind. Die Stärke und Häufigkeit der Naturkatastrophen
nimmt zu. Schon jetzt wird das Inselarchipel von etwa 20 Taifunen
jährlich heimgesucht. Darum hat Plan International in Tacloban das
Modellprojekt "Building Back Better" gestartet. Es fördert die
Eigenverantwortung von 6.000 Taifunopfern für den Wiederaufbau. So
entstehen widerstandsfähigere Häuser, eine dauerhaft verbesserte
Wasser- und Sanitärversorgung sowie Abfall- und Abwasserbeseitigung.
Der wichtigste Aspekt des Programms ist jedoch, dass die Gemeinden
als Partner in den Wiederaufbauprozess einbezogen werden, dass sie
emotionale Unterstützung erhalten und Wissen, Gemeinschaftssinn und
Resilienz gestärkt werden. Diese Dinge können helfen, zukünftige
Herausforderungen zu bewältigen."
Plan International ist seit 1961 in den Philippinen tätig und
leistet humanitäre Hilfe in den Provinzen Eastern Samar, Western
Samar, Leyte, Masbate, Cebu/Camotes Islands und Occidental Mindoro.
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