(ots) - Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wird
künftig regelmäßig Texte mit Regionalzeitungen austauschen.
Chefredakteur Sven Gösmann und sein Amtskollege von der "Hessischen /
Niedersächsischen Allgemeinen" (HNA), Horst Seidenfaden, ziehen im
"medium magazin" ein positives Fazit nach einem viermonatigen
Probelauf. "Ich könnte mir ähnliche Kooperationen vorstellen in
ähnlichen Regionen wie Nordhessen mit einem großen
Flächen-Verbreitungsgebiet", sagt Gösmann. Konkrete Regionen wollte
er nicht nennen, denn nun müssten zunächst mehr Verlage dieses
Austausch-Modell kennenlernen.
Zukunft sieht er darin aber definitiv: "Der einzig richtige Weg in
der jetzigen Marktsituation der Verlage lautet Kooperation. Nicht
jeder muss alles für sich allein machen. dpa kann dabei auf
Landesebene eine deutlich aktivere Rolle spielen." Auf lange Sicht
wünscht sich Gösmann eine noch tiefere Zusammenarbeit: "Mein Traum
wäre langfristig eine wirklich umfassende Plattform - ein
"Text-Amazon". Wir schmunzeln jetzt noch, aber wissen ja alle, dass
wir nicht ewig so weitermachen können, sondern die Kleinstaaterei
beenden und Ressourcen teilen müssen."
Vier Monate hatte dpa in Kassel und Umgebung lokale Meldungen von
der HNA bezogen. Sie wurden ausgetauscht, aber nicht im Ticker für
andere veröffentlicht. Im Gegenzug kommunizierte dpa intensiver mit
der HNA darüber, welche speziellen Leistungen aus Nordhessen die
Redaktion von der Agentur erwarte.
Seidenfaden will damit vermeiden, dass zum Beispiel Termine
doppelt besetzt werden, obwohl die Agentur eine gute Nachricht
liefert. "Die meisten Zeitungsredaktionen akzeptieren bislang nicht,
dass ein dpa-Redakteur vor Ort ein mindestens ebenso qualifizierter
Kollege ist", sagt er im "medium magazin"-Interview. "dpa-Texte nutzt
jeder, nur nicht in den Lokalteilen. Das ist doch Banane. Da steckt
ein großes Einsparpotenzial für alle Zeitungsverlage drin. Ich
erwarte saftige Einsparungen im Honoraretat."
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