(ots) - Bundesweite Qualitätsstandards für
Kindertagesstätten sind überfällig. Deshalb wäre eine Einigung der
Familienminister von Bund und Ländern vorbehaltlos zu begrüßen, wenn
es eine einheitliche Position geben würde. Denn vereinbart wurde
bislang lediglich die Bildung einer Arbeitsgruppe - und welches
Schicksal manche Arbeitsgruppe erleidet, ist aus leidvoller Erfahrung
bekannt. Oft getagt, nichts Substanzielles beschlossen. Doch man
sollte nicht zu viel erwarten. Schon gemeinsam beschlossene Gespräche
von Bund, Ländern und Kommunen sind im föderalen Hoheitsstaat ein
Fortschritt. Denn bisher wollten Länder lieber über Geld, nicht aber
über Inhalte reden. Die Landesregierungen bestanden bisher darauf,
dass auch die frühkindliche Bildung Ländersache ist und der Bund in
dieser Frage nichts mitzureden hat. Trickreich hat
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig alle Beteiligten mehr oder
weniger sanft an den Tisch geholt. Der Hebel war wie immer die
Aussicht auf mehr Geld, das es aber nur geben soll, wenn zuvor
einheitliche Standards beschlossen werden. Ãœber den Stellenwert
frühkindlicher Erziehung und Bildung für die weitere Entwicklung der
Kinder in Schule und Beruf besteht seit Jahrzehnten eigentlich kein
Diskussionsbedarf. Nur der Handlungsdruck ist an vielen Orten mit
sozialen Brennpunkten oder einem hohen Anteil von Migranten
gestiegen. Sprachförderung, ein besserer Betreuungsschlüssel und mehr
Fortbildungsmöglichkeiten für Erzieher sind wichtige Eckpunkte für
Standards. Ein erster Schritt ist getan, nun müssen weitere folgen.
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