(ots) - Um Alkoholunfälle im Straßenverkehr einzudämmen,
verlangt der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrausschusses, Martin
Burkert (SPD), den Einsatz von Alkohol-Wegfahrsperren, sogenannten
Alkohol-Interlocks. Er plädiert in den Lübecker Nachrichten
(Sonnabendausgabe) für den Einsatz dieser elektronischen Messgeräte
als freiwillige Bewährungsauflage für Alkoholsünder, denen nach einem
Alkoholdelikt der Führerschein entzogen wurde. Auch
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt stehe einem Ansatz von
Alkohol-Wegfahrsperren grundlegend positiv gegenüber, hieß es.
Der SPD-Politiker will mit der Einführung von Alkohol-Interlocks
auf freiwilliger Basis Alkoholsündern eine zweite Chance geben.
Ertappte Alkoholsünder, bei denen zwischen 1,1 und 1,6 Promille
gemessen wurden, könnten den Entzug des Führerscheins vermeiden, wenn
sie sich das Alkohol-Testgerät in ihr Auto einbauen ließen. Fahrten
mit anderen Fahrzeugen wären natürlich untersagt.
Die Alkohol-Wegfahrsperren sind elektronische Messgeräte, die den
Start des Fahrzeugs blockieren, sobald der Alkoholspiegel des
Fahrers, gemessen in der Atemluft, den Grenzwert von 0,0 Promille
überschreitet. Es gelte das Prinzip: "Erst pusten, dann starten". Ein
Umgehen des Alkoholtests im Fahrzeug, etwa durch einen Beifahrer, ist
wegen der in das System integrierten Kamera praktisch unmöglich,
erläuterte Burkert.
Bei Alkoholunfällen wurden im Vorjahr 336 Menschen getötet und
mehr als 17 000 verletzt. "Hier müssen wir politisch dringend aktiv
werden", sagte Burkert, der auch Schirmherr für das Projekt
Alkohol-Interlocks des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) ist.
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