Keine "Hochleistungsdidaktik" im Kindergarten / Ein Pädiater mahnt, die Kindheit nicht mit Lernprogrammen zu überfrachten
(ots) - Förderkurse für Babys, Forscher-Projekte in der
Kita: Vielerorts werden schon die Kleinsten fit gemacht für künftige
Anforderungen im Leben. Der Kinderarzt und Fachbuchautor Dr. med.
Herbert Renz-Polster sieht das kritisch: "Die Kindheit ist für mich
keine Strecke, auf der man sich für zukünftige Jobs warmläuft",
erklärt er im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Er sieht bei
vielen heutigen Eltern ein Paradox: "Die Generation, die selbst vom
Burn-out bedroht ist, legt bei ihren Kindern Kohlen nach, um das
Leistungsfeuer noch mehr anzufachen." Die Kindheit sei die Zeit, die
eigene Persönlichkeit, Stärke und Kreativität zu entwickeln. "Dafür
brauchen Kinder zunächst funktionierende, verlässliche Beziehungen,
in denen sie sich sicher und geborgen fühlen." So könnten sie sich
bewähren, Grenzen testen, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit
entwickeln. Renz-Polster: "Das kann man nicht durch noch so kluge
Hochleistungsdidaktik in die Kinder hineinmanövrieren."
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Datum: 16.11.2014 - 10:00 Uhr
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