(ots) - In einem bislang einzigartigen Akt multireligiöser
Solidarität haben heute Führungspersönlichkeiten von christlichen,
muslimischen und anderen Religionsgemeinschaften aus dem Mittleren
Osten gemeinsam die Gewalt im Namen der Religion verurteilt. Vor dem
Hintergrund des aktuellen ISIS-Terrors wird zum Schutz der religiösen
und kulturellen Vielfalt im Irak und in Syrien aufgerufen.
Bei der vom KAICIID Dialogzentrum in Wien veranstalteten Konferenz
"United against Violence in the Name of Religion" verabschiedeten
Religionsführer der sunnitischen, schiitischen, christlichen,
mandäischen und jesidischen Gemeinden des Mittleren Ostens zum ersten
Mal eine gemeinsame Deklaration gegen Gewalt im Namen der Religion.
In ihrer "Wiener Deklaration gegen die Gewalt im Namen der
Religion" verurteilen Religionsführer verschiedenster
Glaubensrichtungen aus den betroffenen Regionen den verbrecherischen
Missbrauch der Religion zur Ausgrenzung, Unterdrückung, Verfolgung
und Tötung von Menschen.
Gemeinsam stellen die Religionsführer fest, dass der aktuelle
Konflikt im Irak und in Syrien die Anhänger jeder Religion betrifft.
Mit einer Stimme weisen sie nicht nur die Gewalt im Namen der
Religion zurück, sondern auch die Anmaßung von Gruppen wie ISIS, ihr
Handeln mit den Lehren des Islam zu rechtfertigen. Verurteilt werden
auch die schweren Menschenrechtsverletzungen im Irak und in Syrien,
insbesondere jene gegen Christen, Jesiden und andere religiöse oder
ethnische Gruppen.
Betont wird, dass jede Person unabhängig von ihrer religiösen
Überzeugung das Recht auf menschliche und würdevolle Behandlung hat
und dass Gräueltaten im Namen der Religion Verbrechen gegen die
Menschlichkeit sind. Ebenso prangert die Deklaration die
Unterstützung oder Finanzierung von Terrorismus an.
Vereint drücken die Religionsführer ihre Solidarität mit jenen
aus, die unter den aktuellen Ereignissen leiden, und insbesondere mit
all jenen, die aus ihren Häusern und aus ihrer Heimat vertrieben
wurden. Sie rufen die maßgeblichen politischen Kräfte und die
internationale Gemeinschaft auf, nichts unversucht zu lassen, um
diesen Menschen die Rückkehr in ihre Städte und Dörfer zu
ermöglichen.
Im Zuge der Zusammenkunft der Religionsführer erklärte Faisal Bin
Muaammar, Generalsekretär des KAICIID Dialogzentrums: "Der Missbrauch
der Religion im Irak und in Syrien zieht schreckliche menschliche
Tragödien nach sich. Hier und heute sehen aber wir etwas, das
Hoffnung macht: Die Ãœberzeugung und Entschlossenheit der
Religionsführer vieler unterschiedlicher Glaubensrichtungen, die hier
zusammengekommen sind, um mit einer Stimme zu sagen: ISIS und alle
anderen Extremistengruppen handeln nicht im Namen der Religion. Das
KAICIID Dialogzentrum hat die Ehre, diese Religionsführer hier zu
versammeln. Es bekennt sich zur Zusammenarbeit mit ihnen sowie mit
unseren Partnern in der internationalen Gemeinschaft, um so zur
Friedensbildung beizutragen und sicherzustellen, dass die Welt
unseren Aufruf zum Handeln hört."
Im Sinne konkreter Handlungsempfehlungen stellten die Teilnehmer
der KAICIID-Konferenz eine Reihe von Initiativen zur Förderung des
sozialen Zusammenhalts und der Friedensbildung in der Region heraus.
Die praktische Umsetzung dieser Initiativen wird durch ein ständiges
interreligiöses Komitee sowie durch Arbeitsgruppen verschiedener
Institutionen des Dialogs und der Interreligiösität beaufsichtigt.
Weitere Informationen zur Konferenz sowie zur Deklaration:
http://religionsunite.org/
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Rückfragehinweis:
KAICIID Dialogue Centre
Peter Kaiser
Head of Communications
Schottenring 21, 1010 Wien
Tel.: +43 1 313 22 411
Mobil: +43 664 231 0593
E-Mail: peter.kaiser(at)kaiciid.org
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