(ots) - Bei der 2. Internationalen Konferenz zu
Ernährung in Rom (ICN2) haben sich die mehr als 170 teilnehmenden
Staaten auf einen Aktionsplan für die Bekämpfung von Mangelernährung
geeinigt. Papst Franziskus hat die internationale Gemeinschaft
eindrücklich daran erinnert, dass das Recht auf Nahrung wie das Recht
auf Leben geschützt werden müsse und nicht den Interessen von Märkten
und Gewinnen geopfert werden dürfe. Bernhard Walter: "Papst
Franziskus hat durch seine klaren Worte schon viele Debatten
verstärkt. Wir begrüßen sehr, dass er so eindrücklich mahnt, dass der
Zugang aller Menschen zu ausreichender und gesunder Nahrung
unverzichtbar zur Würde des Menschen gehört."
Brot für die Welt begrüßt auch die Ankündigung von
Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt bei der Ernährungskonferenz,
sich für eine Stärkung der landwirtschaftlichen Strukturen vor allem
mit Blick auf die kleinen Familienbetriebe, die den Großteil der
Nahrungsmittel in Entwicklungsländern produzieren, einzusetzen.
Diesen Worten müssten jetzt auch konkrete Schritte folgen, sagt
Bernhard Walter: "Der nächste Agrarministergipfel 2015 sollte dazu
Beschlüsse fassen."
Brot für die Welt erwartet konkrete Schritte zur Umsetzung des
Aktionsplans von Rom. Bernhard Walter: "Das Menschenrecht auf
Nahrung, auf ausreichend und gesunde Ernährung, darf nicht
wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Die Produktion von
Nahrungsmitteln muss jetzt Vorrang bekommen vor der Produktion von
Biosprit und vor der Ausbeutung von Bodenschätzen. Es darf nicht
sein, dass Menschen von ihrem fruchtbaren Land vertrieben werden und
ihre Lebensgrundlage verlieren, damit andere Gewinne machen."
Eine der Hauptursachen von Hunger und Unterernährung blieb bei der
2. Ernährungskonferenz weitgehend unangetastet. "Wenige
Nahrungsmittel- und Agrarkonzerne dominieren heute schon das Angebot
mit stark fett- und zuckerhaltigen Produkten. Für sie eröffnet die
Bekämpfung von Mangelernährung zusätzliche Absatzmärkte", erklärt
Sascha Hach, Referent für Gesundheit bei Brot für die Welt. "Mit
industriell hergestellten Lebensmitteln überschwemmen sie zunehmend
auch in Entwicklungsländern die Märkte und verdrängen dort lokale
Produkte, die oft einen hohen natürlichen Nährstoffgehalt haben.
Deshalb braucht es Handelsrichtlinien, die den lokalen Anbau von
gesunden Nahrungsmitteln favorisieren. Der Aktionsplan klammert aber
solche Fragen von ungerechten Handelsabkommen aus."
Brot für die Welt macht die Mangelernährung unter dem Motto "Satt
ist nicht genug" zum Schwerpunktthema für die nächsten drei Jahre.
Pressekontakt:
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Dr. Bernhard Walter, Referent Ernährungssicherheit: 0172 - 103 2410,
bernhard.walter(at)brot-fuer-die-welt.de
Sascha Hach, Referent Gesundheit: 0162 - 2835 2523,
sascha.hach(at)brot-fuer-die-welt.de
Martin Koch, Pressekoordinator: 0177 - 630 2237, martinkoch2(at)gmx.de
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