(ots) - In Tunesien finden diesen Sonntag
Präsidentschaftswahlen statt. Nach den bereits erfolgreich
durchgeführten Parlamentswahlen Ende Oktober sind die Tunesier nun
aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Caid Beji Essebsi, der
Vorsitzende der säkularen Wahlsieger-Partei Nidaa Tunis, gilt als
Favorit - auch wenn aller Voraussicht nach Stichwahlen anstehen. Der
friedliche Ausgang der demokratischen Parlamentswahlen ist für die
arabische Region beispielhaft. Noch stehen jedoch
Koalitionsverhandlungen an, bevor das Parlament handlungsfähig wird.
Die gesamtwirtschaftliche Lage Tunesiens bleibt schwierig, doch
der Ausgang der Parlamentswahlen gibt Hoffnung: "Die Annahme, dass
Demokratie und eine sich entwickelnde Rechtsstaatlichkeit für mehr
wirtschaftliche Dynamik sorgen, ist naheliegend. Wirtschaftspolitisch
ist von der Siegerpartei eine pragmatische und eher
unternehmensfreundliche Politik zu erwarten", sagt Fausi Najjar,
Tunesien-Experte bei Germany Trade & Invest in Tunis. Tunesiens
Wirtschaft ist vergangenes Jahr um 2,8 Prozent gewachsen. Für dieses
und kommendes Jahr wird derzeit mit einem Wachstum um die 2,5 Prozent
gerechnet.
Das erklärte Ziel von Nidaa Tunis ist es, den Einfluss
islamistischer Parteien auf gesellschaftliche und staatliche
Reformprozesse zu verhindern. "Die anstehenden Reformvorhaben, sei es
bei Investitionen, Steuern, Wettbewerb, dem Bankensektor oder der
Verwaltung sind enorm. Falls es der Regierung gelingt, die
notwendigen Reformen umzusetzen, könnte die Wirtschaft Tunesiens
davon dauerhaft profitieren", so Najjar weiter.
Tunesien hat einige Standortvorteile zu bieten, mit denen sich das
Land auch bei deutschen Unternehmen beliebt machen könnte: Der im
regionalen Vergleich hohe Industrialisierungsgrad, günstige
Produktionskosten sowie die geografische Nähe zu Europa. Zu den
vielversprechenden Branchen zählen momentan der Gesundheitssektor
sowie die Nahrungsmittelverarbeitung. Auch im IKT-Sektor gibt es ein
hohes Ausbaupotential, da Tunesien über einen gut ausgebildeten Stamm
an IT-Spezialisten und jungen Ingenieuren verfügt.
Germany Trade & Invest (GTAI) ist die
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die
Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte,
wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
Pressekontakt:
Andreas Bilfinger
T. +49 (0)30 200 099-173
F. +49 (0)30 200 099-511
Andreas.Bilfinger(at)gtai.com
www.gtai.com
http://twitter.com/gtai_de
http://youtube.com/gtai