PresseKat - Wie Herbert Spies den Mediennachwuchs erlebt: "Schreiben ist Glück"

Wie Herbert Spies den Mediennachwuchs erlebt: "Schreiben ist Glück"

ID: 1138659

(ots) - Warum drängen immer noch so viele junge
Menschen in einen Beruf "mit Medien"?

Der erfahrene Journalist und Dozent Herbert Spies sagt, dass die
Mehrheit der Studienanfänger die Realität in den Redaktionen falsch
einschätzt.

"Das Berufsbild gilt als cool, die Verdienstmöglichkeiten
erscheinen in diesem Alter noch zweitrangig. Prominente kennen
lernen, reisen, Skandale aufdecken, das sind einige der
Hauptbeweggründe, die immer wieder genannt werden", sagt Herbert
Spies, der als Dozent an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen
lehrt, im Gespräch mit dem Branchendienst Newsroom.de.

Dort werden - einzigartig in ganz Deutschland - Journalismus und
Public Relations in einem Bachelor-Studiengang angeboten. "In
Gelsenkirchen können die Studierenden nach vier Semestern entscheiden
und sich dann auf Journalismus oder PR spezialisieren. Wer als
Journalist heute sagt, PR ist bäh, dem ist nicht zu helfen.
Selbstverständlich bin ich für eine saubere Trennung. Aber die
Mechanismen der PR zu kennen und zu beherrschen, ist ein
unschätzbarer Vorteil", sagt Herbert Spies im Interview mit
Newsroom.de.

"Eine der zentralen Botschaften, die ich den Studenten vermitteln
will, lautet: Schreiben ist Glück. Ich habe dieses Gefühl in den
letzten 32 Jahren immer wieder selbst erlebt, es ist jedes Mal
großartig", erklärt Herbert Spies.

Private Hochschulen als Bildungseinrichtungen für angehende
Journalisten lehnt der erfahrene Journalist Herbert Spies mit
deutlichen Worten ab: "Die privaten Hochschulen betrachten ihre
Studierenden als Kunden. Es gibt viele Mitbewerber auf dem Markt. Und
das Geschäftsmodell funktioniert ohne Kunden nun mal nicht. Also
werden diese oft gehätschelt und nur sehr wohldosiert mit Ansprüchen
an das eigene Können gestört. Denn machen wir uns nichts vor: An den




privaten Hochschulen studieren zumeist diejenigen, deren Noten für
eine Aufnahme an den öffentlichen Hochschulen nicht gereicht haben.
Die Folge ist nicht selten eine sehr negative: Viele dieser Studenten
überschätzen sich und ihre Fähigkeiten maßlos, ihr Anspruchsdenken
ist bisweilen riesengroß. Hätten sie im Seminarraum eine
Fernsehfernbedienung in der Hand, sie würden den Dozenten wegzappen.
Ich habe in einer privaten Hochschule eine so genannte Bibliothek
gesehen, in der zum Thema Journalismus weniger Bücher standen als in
meiner Küche Kochbücher. Und selbst erlebt, dass Studenten mit der
schriftlichen Zusammenfassung eines Referates völlig überfordert
waren. Das sind häufig gerade einmal Mittelstufen-Ansprüche, mehr
nicht."

Lesen Sie das Interview mit dem Journalisten und Dozenten Herbert
Spies auf Newsroom.de, dem Branchendienst für Journalisten und
Medienmacher: http://nsrm.de/-/27c



Pressekontakt:
Bülend Ürük
Chefredakteur
Tel. 0049-15147155124
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Datum: 21.11.2014 - 12:35 Uhr
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