(ots) - Schwere Vorwürfe gegen den Bundesnachrichtendienst
erhebt der stellvertretende "Bild"-Chefredakteur Martin Heidemanns im
Interview mit dem Mediendienst Newsroom.de.
Heidemanns hatte am Wochenende gemeinsam mit den "Bild"-Reportern
Hans-Wilhelm Saure und Nikolaus Harbusch erstmals berichtet, wie der
Bundesnachrichtendienst Verlagsgründer Axel Springer ausgespäht
hatte. Insgesamt sieben Quellen hatte der deutsche Geheimdienst, der
eigentlich nur im Ausland tätig sein darf, im Axel-Springer-Verlag
geführt.
Der bislang bekannteste BND-Spion bei Axel Springer war Dr. Horst
Mahnke, der später sogar viele Jahre den Bundesverband Deutscher
Zeitschriftenverleger (BVDA) führte.
Warum waren Verleger Axel Springer und sein Medienhaus ein
interessantes Ziel für den BND? Im Gespräch mit Bülend Ürük,
Chefredakteur Online im Medienfachverlag Oberauer, sagte
Henri-Nannen-Preisträger Martin Heidemanns: "In Redaktionen schlagen
viele Themen von bundes- und sicherheitspolitischer Bedeutung
frühzeitig auf. Es ging dem BND nach meiner Einschätzung offenbar
auch darum, für die Bundesregierung eine Art politisches
Frühwarnsystem aufzubauen."
Im Interview mit dem Branchendienst Newsroom.de ging Heidemanns
auch auf die Vorwürfe von Otto-Brenner-Preisträger Willi Winkler ein.
Winkler hatte am Montag in der "Süddeutschen Zeitung" unter
anderem geschrieben: "Kaum sind sechzehn Jahre vergangen, kann auch
Bild einer sich die Augen reibenden Weltöffentlichkeit melden, was
Erich Schmidt-Eenboom bereits 1998 in seinem Buch "Undercover. Der
BND und die deutschen Journalisten" bekannt gemacht hat: dass ein
gewisser Dr. Horst Mahnke unter dem Decknamen "Klostermann" für den
Bundesnachrichtendienst spionierte."
Martin Heidemanns erklärt gegenüber Newsroom.de: "Darum ging es in
der Veröffentlichung gar nicht. Dass Mahnke als "DN Klostermann" für
den BND gearbeitet hat, ist seit Jahren bekannt. Uns ging es bei
dieser Recherche einzig und allein um die Frage: Hat der BND gezielt
den Verlag Axel Springer ausgespäht? Falls ja - wie viele Spitzel
waren für den BND im Verlag aktiv? Und: Welche Informationen und
Dokumente haben sie dem Nachrichtendienst geliefert? Die Erkenntnisse
dazu sind neu und exklusiv. Das gilt auch für die 209-seitige
BND-Akte zu Horst Mahnke und seiner Spitzel-Tätigkeit bei Axel
Springer, die bisher unveröffentlicht war und für die
Berichterstattung ausgewertet wurde."
Lesen Sie das komplette Interview mit dem stellvertretenden
"Bild"-Chefredakteur Martin Heidemanns auf Newsroom.de, dem
Branchendienst für Journalisten und Medienmacher:
http://nsrm.de/-/27v
Pressekontakt:
Bülend Ürük
Chefredakteur
Tel. 0049-15147155124
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