(ots) - Der 20. Weltklimagipfel (COP 20) vom 1. bis 12.
Dezember in Lima könnte Geschichte schreiben: In der peruanischen
Hauptstadt sollen die entscheidenden Weichen für das globale
Klimaabkommen gestellt werden, das dann im Dezember 2015 in Paris
verabschiedet werden soll. Brot für die Welt misst dem Gipfel in Peru
große Bedeutung bei, denn der im November veröffentlichte Bericht des
Weltklimarates (IPCC) hat noch einmal bestätigt, dass die ärmsten
Menschen am schlimmsten vom Klimawandel betroffen sind, da sie sich
am wenigsten schützen können.
Erstmals bei Klimaverhandlungen geht es um ein global
verbindliches Abkommen. Dieses Abkommen soll 2020 in Kraft treten und
regeln, dass der Anstieg der Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius
begrenzt wird. Heinz Fuchs, Leiter des Referats Wirtschaft und Umwelt
bei Brot für die Welt: "Wenn der Klimawandel jetzt nicht eingedämmt
wird und die Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts
auf über vier Grad ansteigt, wird der Hunger weltweit zunehmen und
mehr Menschen werden in Armut leben."
Der Weltklimabericht prognostiziert, dass gewaltsame
Auseinandersetzungen um Wasser und andere Ressourcen zunehmen werden.
Heinz Fuchs: "Es sind daher ebenso wichtige wie bescheidene
Hoffnungszeichen, dass der Green Climate Fund letzte Woche mit 9,3
Mrd. US-Dollar erstmalig ausgestattet wurde und dass zum ersten Mal
China und die USA bindende Klimaziele bekanntgegeben haben.
Allerdings sind diese für einen wirksamen Klimaschutz genauso
unzureichend wie die der EU."
Wie sehr die Zeit drängt, zeigt sich auch im Gastgeberland Peru,
wo das rasante Abschmelzen der Andengletscher zu einer akuten
Trinkwasserverknappung führen wird. Schon jetzt geht fruchtbares Land
durch den Klimawandel verloren und im Südpazifik suchen Gemeinden
nach höher gelegenen Flächen, weil der steigende Meeresspiegel sie
zur Umsiedlung zwingt. Viele der ärmsten Länder und kleine
Inselstaaten fordern deshalb, dass auch der Umgang mit durch den
Klimawandel bedingten Verlusten und Schäden im Abkommen von Paris
verankert wird. Sabine Minninger, Klimareferentin bei Brot für die
Welt: "In Lima müssen die Vertragsstaaten Bereitschaft zeigen, neben
dem Klimaschutz auch über ein globales Anpassungsziel, über
Klimafinanzierung und die Einbeziehung von Schäden und Verlusten in
das Paris-Abkommen zu verhandeln. Wir erwarten von der
Bundesregierung, dass sie zusammen mit der EU hier eine Führungsrolle
übernimmt und das Vertrauen der ärmsten Länder in den Prozess wieder
stärkt."
Kontakt in Peru:
Sie erreichen Sabine Minninger, Klimareferentin, für Interviews
und Hintergrundgespräche vom 30. November bis 12. Dezember 2014 in
Lima, am besten zwischen 15 und 18 Uhr MEZ:
Tel.: +49 (0) 152 -22701676,
sabine.minninger(at)brot-fuer-die-welt.de
Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt minus 6 Stunden.
Pressekontakt:
Renate Vacker, 030-65211 1833, renate.vacker(at)brot-fuer-die-welt.de