(ots) - Die Insolvenzsituation in Polen hat sich im ersten
Halbjahr 2014 verbessert. Insgesamt haben 402 Unternehmen Insolvenz
angemeldet, 11,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die
Aussichten sind allerdings trübe. Externe Turbulenzen und ein
abgeschwächter inländischer Konsum dürften nach Ansicht von Coface
das Insolvenzrisiko für polnische Unternehmen wieder erhöhen. Der
internationale Kreditversicherer rechnet mit einer Zunahme um acht
Prozent. Noch schlimmer könnte es kommen, wenn der Konflikt zwischen
der EU und Russland sich verschärfen und das Wachstum in der Eurozone
noch weiter nachgeben sollte.
Die Branchen sind unterschiedlich von Insolvenzen betroffen. So
ist die Zahl im Bausektor, lange Zeit die Problembranche schlechthin,
im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zur ersten Hälfte 2013 um 21
Prozent gesunken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Branche
heute weniger Unternehmen aktiv sind - auch wegen der vielen
Insolvenzen in der Vergangenheit. Die Insolvenzen im Einzelhandel
nahmen dagegen um 27 Prozent zu. Die anhaltende Konsolidierung in der
Branche ist geprägt vom enorm harten Wettbewerb und Druck auf die
Gewinne. Trotz der Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt halten sich
die Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen merklich zurück. In der
Transportbranche blieben die Insolvenzen auf dem gleichen Level wie
im Vorjahreszeitraum. Dies könnte sich aber bald ändern. Aus zwei
Hauptgründen: Zum einen könnten die aktuellen Störungen des
Außenhandels in den nächsten Quartalen zu mehr Insolvenzen führen.
Zum anderen zwingt der Wettbewerb die Unternehmen dazu, geringe
Margen zu akzeptieren, obwohl sie hohe operative Fixkosten zu tragen
haben.
Pressekontakt:
Erich Hieronimus
Pressesprecher
Coface, Niederlassung in Deutschland
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus(at)coface.com
www.coface.de