(ots) - Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu
verringern, fordert Caritas international stärker gegen die Abholzung
des Regenwaldes vorzugehen. "Von allen Möglichkeiten, die
Erderwärmung zu verlangsamen, ist der Erhalt des Regenwaldes der
effektivste Beitrag", erklärt Oliver Müller, Leiter von Caritas
international, im Vorfeld des Klimagipfels in Lima. In Lateinamerika
werden 60 Prozent der Treibhausgase auf die Zerstörung des
Regenwaldes zurückgeführt. Caritas international, das Hilfswerk des
Deutschen Caritasverbandes, setzt sich in Peru und anderen
lateinamerikanischen Ländern gemeinsam mit Amazonas-Gemeinden für den
Erhalt des Regenwaldes ein. In Pilotprojekten werden unter anderem
Kleinbauern unterstützt, die auf Produktionsweisen umstellen, die den
Regenwald schonen. Eine Reihe dieser Caritas-Projekte werden vom
deutschen Entwicklungshilfeministerium unterstützt.
Peru gehört zu den Ländern, die aufgrund der Zunahme von
langanhaltenden Trockenzeiten und vermehrt auftretendem Starkregen,
zu den Leidtragenden des Klimawandels zählen. Das Gastgeberland des
Klimagipfels ist aber durch die Abholzung von Regenwald auch einer
der Mitverursacher des Klimawandels. Eine wachsende Zahl von
Überschwemmungen und Erdrutschen sowie sich ausdehnende Wüsten und
Halbwüsten in Peru werden unter anderem auf den Klimawandel
zurückgeführt. "Für uns als Katastrophenhilfswerk ist diese
Entwicklung Besorgnis erregend. Wir machen die Erfahrung, dass
angesichts der Zunahme extremer Wetterphänomene wirksame
Katastrophenvorsorge nicht mehr ohne den Schutz der natürlichen
Ressourcen möglich ist. Wer die Menschen vor Naturkatastrophen
effektiv schützen will, der muss auch bereit sein, den Regenwald zu
schützen", so Oliver Müller, der als Teil einer Delegation des
Entwicklungshilfeministeriums am Klimagipfel teilnehmen wird.
Mit Sorge betrachtet Caritas international, dass verbriefte
Mitbestimmungsrechte von indigener Bevölkerung und Kleinbauern der
Amazonas-Gemeinden in Peru immer öfter zugunsten von Bergbau- und
Agroexportprojekten ausgehebelt werden. Das gilt auch für
internationale Waldschutzabkommen wie REDD+ (Reducing Emissions from
Deforestation and Forest Degradation). Müller: "Kleinbauern werden
wegen ihres Wanderfeldbaus und Brandrodungen oftmals zu Sündenböcken
für die Abholzung des Regenwaldes gemacht. Tatsächlich ist ihr
Beitrag, verglichen mit der großflächigen Zerstörung des Regenwaldes
durch illegalen Bergbau, großflächigen Anbau von Agroexportgütern
sowie infrastrukturelle Großprojekte, gering. Wir versuchen mit
unseren Projekten, Indigene und Kleinbauern gleichermaßen für den
Schutz des Regenwaldes zu gewinnen."
Hinweis für Redaktionen: Oliver Müller, Leiter von Caritas
international, wird am Klimagipfel teilnehmen und steht für
Telefoninterviews zur Verfügung. Kontakt: 0761/200-515.
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 165 nationalen
Mitgliedsverbänden.
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