(ots) - Angesichts der kontinuierlich steigenden Zahl von
Naturkatastrophen fordert Caritas international, das Hilfswerk der
deutschen Caritas, das Engagement in der Katastrophenprävention zu
verstärken. Die Jahrhundertflut in Pakistan habe die Bedeutung der
Vorsorge auf drastische Weise belegt. "Die Zahl der Todesopfer und
die Sachschäden wären geringer gewesen, wenn die Katastrophenvorsorge
in Pakistan ernster genommen worden wäre", sagte Oliver Müller,
Leiter von Caritas international, aus Anlass des UN-Tages der
Katastrophenvorsorge, der am 13. Oktober begangen wird.
Das Hilfswerk der deutschen Caritas weist darauf hin, dass mit
vergleichweise geringen finanziellen Mitteln und einfacher Technik in
der Katastrophenvorsorge viel bewirkt werden kann. "Entscheidend ist
der Mensch, nicht das Geld. Mit Evakuierungsplänen, Frühwarnsystemen
per Handy und Öffentlichkeitskampagnen lässt sich viel menschliches
Leid verhindern, wie wir aus unseren Projekten in Indien und
Bangladesch wissen", so Müller. Ein Euro, der in der Vorsorge
investiert werde, könne bis zu sieben Euro im Wiederaufbau sparen.
Umso unverständlicher sei deshalb der Beschluss des
Außenministeriums, den Haushaltstitel für Humanitäre Hilfe, aus dem
auch Maßnahmen der Katastrophenvorsorge finanziert werden, drastisch
zu kürzen. Die Gelder des Außenministeriums für Hilfsaktionen sollen
um 20 Prozent von 96 auf 76,8 Millionen Euro reduziert werden. Die
Auswirkungen wären weit reichend: "Für Katastrophenvorsorge wird kaum
gespendet, deshalb ist das Engagement des Staates hier um so
dringlicher", so Müller.
Das Hilfswerk der deutschen Caritas fordert deshalb, die Kürzungen
bei der Humanitären Hilfe zurückzunehmen und gleichzeitig auf
internationaler Ebene Programme zu entwickeln, die der steigenden
Gefahr von Katastrophen entgegen wirken. "Die UN-Klimakonferenz in
Cancún im kommenden November", sagt der Leiter von Caritas
international, "könnte den Weg dahin ebnen - wenn sich die
Staatsvertreter endlich auf einen verbindlichen Vertrag und eine
finanzielle Ausgestaltung einigten."
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Zahl der
Naturkatastrophen von ca. 200 auf mehr als 400 pro Jahr verdoppelt.
Je ärmer die Gesellschaften sind, desto anfälliger sind diese für
Fluten, Wirbelstürme oder Dürren: Menschen in Entwicklungsländern
sind 79-mal häufiger Opfer von Naturkatastrophen als in den
OECD-Staaten.
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen
Mitgliedsverbänden.
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