(ots) - Strenge gesetzliche Meldepflichten, mehr Geld und
Personal für Hygiene, MRSA-Keimtests bei allen stationären
Neuaufnahmen. Experten fordern eine massive Verschärfung des
Infektionsschutzes in deutschen Kliniken. "Wir müssen jetzt die
Weichen stellen, um resistente Erreger in den Griff zu bekommen",
sagte der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für
Krankenhaushygiene (DGKH), Walter Popp, der Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Für alle multiresistenten Erreger
müsse eine gesetzliche Meldepflicht gelten, fordert die DGKH.
Zusätzlich zu MRSA-Infektionen sollen künftig auch Keimbesiedlungen
auf der Haut gemeldet werden. Etwa ein Viertel der Deutschen sind
davon betroffen, viele ohne es zu wissen. Gesetzlich geregelt werden
müsse auch mehr Pflegepersonal. Für Intensivstationen fordert Popp
"mindestens eine Pflegekraft auf zwei Patienten".
Gesundheitsämter sollen die Hygiene in Krankenhäusern besser
überwachen. Klaus-Dieter Zastrow, Vorsitzender des Berufsverbandes
Deutscher Hygieniker (BDH), hält "mehrfach unangemeldete Kontrollen
im Jahr in infektionsrelevanten Risikobereichen wie Frühchen- und
Intensivstationen" für notwendig. Die Ergebnisse sollten jährlich
veröffentlicht werden, sagte er der WAZ. "Auch Ausbrüche resistenter
Erreger müssen öffentlich gemacht werden, damit Patienten wissen,
welches Problem es in welcher Klinik gibt", sagt Zastrow.
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