(ots) - DBR-Sprecher Adolf Bauer: "Mehr Teilhabe
behinderter Menschen am Ar-beitsleben ermöglichen"
Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hat scharfe Kritik an der
Beschäftigungspolitik für behinderte Menschen geübt. Das
Aktionsbündnis forderte, die gesetzlich vorgegebene
Beschäftigungspflicht einzuhalten, wonach private und öffentliche
Arbeitgeber schwerbehinderte Menschen beschäftigen müssen.
"Die Ausgleichsabgabe deutlich zu erhöhen, ist überfällig. Und
zwar zielgerichtet für die 37.000 Unternehmen, die ungeachtet ihrer
Pflicht keinen einzigen behinderten Menschen beschäftigen", erklärte
Adolf Bauer, Präsident des Sozialverband SoVD und DBR-Sprecher am
Dienstag. Der Verbandspräsident stellte anlässlich des am 3. Dezember
stattfindenden Welttages der Menschen mit Behinderungen elf
Forderungen des DBR-Aktionsbündnisses vor. "Wenn Unternehmen
behinderte Arbeitslose trotz ausgezeichneter Qualifikationen nicht
einstellen und damit ihre Pflichten vollständig ignorieren, sollen
sie dafür einen höheren Preis zahlen, als dies bisher der Fall war",
sagte Bauer. Er verwies auf Studien wonach Arbeitslose mit einer
Behinderung in der Regel besser qualifiziert sind als
nichtbehinderte. Zudem müssten mehr Anreize und Unterstützung für die
Unternehmen geschaffen werden, die bereits erkannt haben, dass sich
die Beschäftigungspflicht in Wahrheit auszahlt.
"Der Trend könnte längst positiv verlaufen. Angesichts der
wirtschaftlichen Entwicklung muss das Jahr 2015 deshalb umso mehr
genutzt werden, um verstärkte Teilhabe behinderter Menschen am
Arbeitsleben zu gewährleisten", betonte Bauer.
Neben der Arbeitsmarktpolitik zeigt der Forderungskatalog auch den
Hand-lungsbedarf in den Bereichen Bildung, Wahlrecht und
Barrierefreiheit auf. Zudem forderte der DBR Maßnahmen gegen die
fortwährende Gewalt an behinderten Menschen. "Das
Zwei-Klassen-Strafrecht muss beendet werden, in dem immer noch nach
der Widerstandsfähigkeit der Opfer unterschieden wird", sagte
DBR-Sprecherratsmitglied Barbara Vieweg.
Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und
chronisch kranker Menschen zu einem Aktionsbündnis vereinigt. Es
repräsentiert mehr als 2,5 Millionen Betroffene in Deutschland. Der
Sozialverband Deutschland (SoVD) hat am 3. Dezember 2013 den Vorsitz
im Sprecherrat des DBR für das Jahr 2014 übernommen.
Informationen:
Heft Für einen behindertenpolitischen Aufbruch 2015:
www.deutscher-behindertenrat.de TV-Clip Du fühlst Dich gar nicht
anders: www.youtube.com/watch?v=qSRg_3ELWxc&feature=youtu.be
V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs
Pressekontakt:
Kontakt:
Benedikt Dederichs
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -104
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle(at)sovd.de