(ots) - Zwischen 250.000 und 570.000 Arbeitsplätze werden
nach neuesten Berechnungen durch den gesetzlichen Mindestlohn ab 1.
Januar 2015 in Deutschland wegfallen. Das zeigen die Ergebnisse der
aktuellen Simulationsstudie "Regionale und qualifikationsspezifische
Auswirkungen des Mindestlohns - Folgenabschätzung und
Korrekturbedarf" der Mindestlohnexperten Prof. Dr. Ronnie Schöb,
Freie Universität Berlin, CESifo und ifo Dresden, und Prof. Dr.
Andreas Knabe, Universität Magdeburg und CESifo, im Auftrag der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung werden
in Ostdeutschland bis zu elfmal mehr Stellen wegfallen als in
Westdeutschland. Die höchsten Arbeitsplatzverluste zeichnen sich in
Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und in Sachsen-Anhalt ab,
mit Beschäftigungseinbußen von zum Teil über vier Prozent.
Brandenburg ist aufgrund seiner Nähe zu Berlin etwas besser
gestellt als die anderen ostdeutschen Bundesländer; Berlin nimmt eine
Mittelstellung zwischen alten und neuen Bundesländern ein. In den
alten Bundesländern finden sich die höchsten Beschäftigungsverluste
in Schleswig-Holstein. Die geringsten Verluste werden für die
südlichen Bundesländer sowie das Saarland vorhergesagt.
Besonders hoch sind die prognostizierten Beschäftigungsverluste
bei den geringfügig Beschäftigten. Im Osten Deutschlands wird
voraussichtlich fast jeder vierte dieser Jobs wegfallen (24,9 Prozent
in Sachsen-Anhalt, 21,8 Prozent in Thüringen und
Mecklenburg-Vorpommern).
Die Wahrscheinlichkeit eines Jobverlusts hängt - neben regionalen
Merkmalen - vor allem von individuellen Qualifikationen ab: "Bei den
Hochschulabsolventen gibt es kaum einen Unterschied in der
Betroffenheit zwischen Ost- und Westdeutschland, sie liegt für die
Gesamtbeschäftigung je nach Modell nur zwischen 0,1 und 0,2 Prozent
bei Vollzeitbeschäftigten", so Schöb und Knabe. Bei Personen ohne
Berufsabschluss seien die erwarteten Beschäftigungsverluste im Osten
allerdings deutlich höher als im Westen. "In Westdeutschland drohen 3
Prozent der Arbeitsplätze dieser Qualifikationsgruppe verloren zu
gehen, in Ostdeutschland sogar 7,4 Prozent", so Schöb weiter.
"Der gesetzliche Mindestlohn wird vor allem jenen schaden, denen
die Politik vorgibt zu helfen, nämlich Arbeitnehmern mit geringen
Qualifikationen", sagt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM.
"Es wird in den nächsten Jahren darum gehen, die negativen Folgen zu
begrenzen und weitere Regulierungen des Arbeitsmarktes zu
verhindern."
Wollte der Staat die negativen Beschäftigungseffekte durch
Lohnsubventionen ausgleichen, müsste er nach Berechnungen der
Wissenschaftler dafür jährlich bis zu acht Milliarden Euro
aufbringen.
In der Studie wurde außerdem berechnet, wie sich eine Anhebung der
Mindestlohn-Altersgrenze auf 25 Jahre auswirken würde. Demnach
könnten durch eine solche Maßnahme bis zu 110.000 Jugendliche ohne
Ausbildung in ihren Beschäftigungsverhältnissen gehalten werden.
Die vollständige Studie finden Sie unter www.insm.de/presse.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
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Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
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