(ots) - Die deutsche Bahncard ist eine Erfolgsnummer. Fünf
Millionen Fahrgäste sind mit ihr unterwegs. Ruhrgebiet - Berlin und
zurück 2. Klasse für rund 90 Euro? Dieses Angebot lässt, preislich,
jedes Auto in der Garage und, mit Blick auf Bequemlichkeit und
Reisezeit, jeden Fernbus stehen. Mit der Abschaffung dieser
Einrichtung würde sich die Bahn selbst beschädigen. Nur eine
Krämerseele könnte das wollen, für die der Begriff Verkehrspolitik
ein Fremdwort ist und Klima- und Umweltschutz Teufelszeug und der der
Ärger der Fahrgäste nebensächlich erscheint. Zum Glück also: Die
Bahncards bleiben. Noch mehr Glück: Die Bahn denkt darüber nach, wie
sie auch Nicht-Bahncard-Kunden besser und - in einigen Zeiten des
Tages - billiger bedienen kann. Die Aufregung nach der gestrigen
Falschmeldung über das Ende der Bahncards belegt indes, dass immer
noch grundlegende Dinge umstritten sind. Was soll die Bahn AG,
bitteschön, sein? Ein reiner Wirtschaftsbetrieb, der Profit an die
erste Stelle setzt und bei drohenden Verlusten nur kürzt? Oder, als
100-prozentiger Staatsbesitz, dem Gemeinnutz dienen und zum Beispiel
Klimaschutzzielen verpflichtet sein? Bahnchef Grube neigt sicher mehr
zum Gemeinwohl als sein Vorgänger Mehdorn. Die Politik muss dafür
sorgen, dass dies so bleibt. Im eigenen Interesse und dem der Kunden.
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