(ots) - Mit deutlichen Worten kritisiert der Journalist
Christian Jakubetz einen Kommentar, den "Spiegel"-Reporter Cordt
Schnibben zum Abgang von "Spiegel"-Chefredakteur Wolfgang Büchner
verfasst hat.
In einer Einordnung für den Branchendienst Newsroom.de schreibt
Christian Jakubetz: "In den meisten Teasern und Ãœberschriften wird
Schnibbens Text als "Abrechnung" bezeichnet, was ziemlich
euphemistisch ist. Tatsächlich hat noch nie in Deutschland ein
Chefredakteur einen böseren Fußtritt als Abschiedsgeschenk
mitbekommen.
Inhaltlich ist der Schnibben-Rant für alle Außenstehenden
natürlich kaum zu bewerten; man darf getrost annehmen, dass Büchner
die Dinge ein kleines bisschen anders sieht. Für eines aber ist
dieser Text gut: Man hat jetzt eine wirkliche Ahnung davon, was sich
innerhalb dieser Redaktion aufgestaut haben muss. Da geht es schon
lange nicht mehr um fachliche Auseinandersetzung.
In jeder Zeile Schnibbens spiegelt sich wieder, wie tief am Ende
auch die persönlichen Gräben gewesen sein müssen."
Für Christian Jakubetz haben sich einige Medienjournalisten im
Fall Büchner "instrumentalisieren lassen": "Schon in den letzten
Monaten hat sogar jeder, der es gar nicht so genau wissen wollte,
Einblicke in die Grabenkämpfe bekommen. Die Spiegel-Oper war eine
öffentliche Aufführung.
Allerdings auch eine, aus der der "Medienjornalismus als der
eigentliche und sehr peinliche Verlierer" hervorging, wie der
Guardian-Digitalstratege Wolfgang Blau bei Twitter schrieb.
Weil all die Durchstechereien aus der Hamburger Ericusspitze nie
an die Öffentlchkeit gekommen wären, hätte es nicht reihenweise
(Medien-)Journalisten gegeben, die sich als dankbare Abnehmer
erwiesen. Und sich, man muss das so deutlich sagen,
instrumentalisieren ließen.
Ãœber Monate hinweg landeten gezielte Indiskretionen in den
Redaktionen. Einige davon hatten Informationsgehalt, viele andere
dienten erkennbar dem Ziel, Wolfgang Büchner so unmöglich dastehen zu
lassen, dass sein Abgang, egal in welcher Form, unvermeidlich war.
Viel hat nicht gefehlt und es hätte vermutlich einen Liveticker
aus Hamburg gegeben."
Lesen Sie den kompletten Kommentar von Christian Jakubetz auf
Newsroom.de, dem Branchendienst für Journalisten und Medienmacher:
http://nsrm.de/-/28r
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