(ots) - Schalmeienklänge vom sonst martialisch auftretenden
Boss der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky. Von einem
"Durchbruch" spricht er gar. Dieser Tage hatte er noch "massive
Arbeitskämpfe" angekündigt. Gut in jedem Fall, dass es vorläufig
keine Bahnstreiks gibt. Wie wichtig reibungsloser Schienenverkehr
ist, zeigt sich derzeit schmerzlich in den Teilen der Region, in
denen das Unternehmen Vlexx größte Mühe hat, in die Spur zu kommen.
Ein bisschen Frieden zur Weihnachtszeit, aber die Rolle des guten
Nikolaus wird man Weselsky nicht abnehmen, so, wie er sich bislang
geriert hat: hart am Rande der Rüpeligkeit. Ob das im zweiten
Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts langfristig das Gebaren ist, das
Erfolge bringt, erscheint zweifelhaft. Dennoch: Auch für die
Bediensteten gibt es Erfreuliches, zunächst: 510 Euro Einmalzahlung.
Jedoch: Kaum hat sich die frohe Kunde verbreitet, meldet die
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, Konkurrent der GDL, Bedenken
an; Service- und Reinigungskräfte sowie das Wachpersonal seien bei
Absprachen nicht berücksichtigt. Das wirft ein bezeichnendes Licht.
Der Grundkonflikt GDL gegen EVG, wer vertritt wen, brodelt weiter.
Für Otto Normalbahnkunde klingt das nach Kuddelmuddel, und das ärgert
ihn. Die Feinheiten von Tarifpolitik und Gewerkschaftsinteressen sind
tatsächlich kompliziert, aber man darf nicht zusätzlich Öl ins Feuer
gießen. Die GDL hat das bislang zur Eigenprofilierung getan. GDL
gegen EVG, Feindschaft auf immer und ewig? Womöglich noch auf dem
Rücken der Kunden ausgetragen? Das darf nicht sein. Zumal die Bahn
andere Sorgen hat, als verfeindete Gewerkschaften miteinander zu
versöhnen.
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Florian Giezewski
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