(ots) - Osnabrück.- In der Debatte um Flüchtlinge hat
das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh) die Bundesregierung
aufgefordert, "endlich" sicherzustellen, dass Flüchtlingskinder in
den Genuss ihrer Rechte kommen. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) betonte tdh-Vorstand Albert
Recknagel, in der Kinderrechtskonvention der UN sei festgelegt, dass
das Kindeswohl vor allen anderen Gesichtspunkten Vorrang haben müsse.
"Die asyl- und ausländerrechtlichen Bestimmungen - auch für Kinder -
sind in Deutschland aber überwiegend ordnungspolitisch ausgerichtet
und stehen mit den Prinzipien der Kinderrechtskonvention nicht im
Einklang", kritisierte Recknagel.
Besonders problematisch sei es, dass diese Kinder nur bei akuten
Erkrankungen und Notfällen ein Recht auf medizinische Versorgung
hätten: " Das heißt, Flüchtlingskinder bekommen zum Beispiel beim
Zahnarzt Schmerzmittel - sie bekommen aber keine Vorsorge oder
zahnerhaltende Behandlungen", so Recknagel. Auch dem Umstand, dass
viele Flüchtlingskinder durch schreckliche Erlebnisse in ihren von
Kriegen erschütterten Heimatländern schwer traumatisiert hierher
kämen, werde nicht ausreichend Rechnung getragen.
+++ wam
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207