(ots) - Durch die Hartz-IV-Reformen haben die meisten der
Hilfebedürftigen mehr Geld zur Verfügung als im früheren System der
Sozialhilfe. Selbst in Ostdeutschland hält sich die Zahl der
Reformgewinner, und derjenigen, die durch Hartz IV weniger
Unterstützung erhalten, die Waage. Das ist ein Ergebnis der Studie
"Verteilungswirkungen der Agenda 2010. Eine Mikrosimulationsanalyse
der Hartz-IV-Reform", welche das Institut der deutschen Wirtschaft
Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM) erstellt hat.
Bei der Hartz-IV-Reform waren die Arbeitslosenhilfe und die
Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II (ALG II) zusammengelegt worden.
Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie berechnet, wie viel Geld
Betroffene in Form der ehemaligen Sozial- und Arbeitslosenhilfe
erhalten würden, wenn es die Hartz-Reform nicht gegeben hätte.
Ergebnis: Durch diese Änderung haben die meisten derjenigen, die nur
Anspruch auf Sozialhilfe gehabt hätten, heute mehr Geld zur
Verfügung. Vor allem Haushalte mit Kindern geht es durch die
Hartz-Reformen finanziell im Vergleich zu früher besser. Dagegen
haben sich die potentiellen Empfänger von Arbeitslosenhilfe
finanziell verschlechtert, wobei nicht berechnet wurde, wie sich die
Einkommenssituation jener verbessert hat, die dank Hartz IV einen Job
gefunden haben.
Durch die großzügigere Berechnung des Existenzminimums bei Hartz
IV, beziehen derzeit viele Menschen Leistungen, die unter der alten
Regelung kein Geld erhalten hätten. Da diese Haushalte fast
ausschließlich im unteren Einkommensbereich zu finden sind,
profitieren besonders die hilfsbedürftigsten Teile der Bevölkerung
von den Hartz-IV-Regelungen. Unter den Sozialleistungsempfängern
verbuchen die ärmeren 70 Prozent im Durchschnitt
Einkommenssteigerungen durch die Hartz-Reformen und nur 30 Prozent
müssen Einkommenseinbußen hinnehmen.
"Die Studie zeigt, dass Hartz-IV nicht nur geholfen hat, den
deutschen Arbeitsmarkt wieder zu beleben, sondern auch finanziell
gerechter ist, als vielfach angenommen", so Hubertus Pellengahr,
Geschäftsführer der INSM. Aber auch im Hartz-IV-System gibt es
durchaus Verbesserungspotenzial: "Noch immer verharren mehr als eine
Million Menschen in der Langzeitarbeitslosigkeit. Diesen Menschen
durch eine intensive Betreuung den Wiedereinstig in Arbeit zu
ermöglichen, ist eine der dringlichsten Aufgaben unserer
Gesellschaft. Damit es in Zukunft ausreichend viele
Einstiegsmöglichkeiten gibt, dürfen flexible Beschäftigungsformen wie
Zeitarbeit nicht durch neuen Regularien erschwert werden."
Die vollständige Studie finden Sie unter www.insm.de/presse.
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überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
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