UDE untersuchte Arbeitsbedingungen älterer Erwerbstätiger: Gesund ins Alter?
E untersuchte Arbeitsbedingungen älterer Erwerbstätiger: Gesund ins Alter?
Die IAQ-Wissenschaftlerin Dr. Sarah Mümken hat dafür Daten aus der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung (Bundesinstitut für Berufsbildung / Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) von 1979 bis 2012 ausgewertet. Danach haben die physischen Anforderungen nach Wahrnehmung der Betroffenen abgenommen, vor allem in der Gruppe der Älteren zwischen 55 und 59 Jahren.
Dagegen sind die psychischen Anforderungen wie Termin- und Leistungsdruck für Jung wie Alt weiter angestiegen, darüber klagen Ältere teilweise relativ stark. Beschäftigte zwischen 55 und 59 Jahren schätzen ihre Gesundheit generell schlechter ein und äußern häufiger Beschwerden als Jüngere. Ab 60 Jahren zeigen die Indikatoren dagegen die besten Werte. Vermutlich aber nicht wegen besserer Gesundheit, sondern weil diejenigen, die wegen einer schlechten Konstitution aus dem Erwerbsleben ausscheiden oder weniger als 10 Stunden arbeiten, nicht mehr erfasst wurden.
Am höchsten ist der Anteil der Älteren unter den freien und hochqualifizierten Berufen wie Ärzten, (Hochschul-)Lehrern, Richtern oder Sozial- und Geisteswissenschaftlern, im Öffentlichen Dienst und unter den Selbstständigen. Vom Beruf ist auch abhängig, wie lange Beschäftigte im Erwerbsleben bleiben wollen und können. In Berufsgruppen, in denen viele über schlechte Gesundheit klagen, erfolgt der Eintritt in die Rente meist früher. Während bei den Freiberuflern und Hochqualifizierten fast die Hälfte der Befragten als Hauptmotiv für den Vorruhestand den Wunsch nach mehr Zeit für private Interessen angibt, werden in landwirtschaftlichen Berufen zu mehr als 80 Prozent gesundheitliche Gründe beziehungsweise die anstrengende Tätigkeit angeführt.
Die Ergebnisse des Reports deuten darauf hin, dass Arbeitsanforderungen bislang eher wenig altersspezifisch ausgerichtet sind. "Wird aber von allen Beschäftigten ein längeres Erwerbsleben gefordert, müssen auch für diejenigen geeignete Arbeitsplätze vorhanden sein, die gesundheitsbedingt nicht mehr alles bewältigen können" plädiert Dr. Sarah Mümken. Gesundheitsgerechte Arbeitsplätze sind dabei allerdings keineswegs nur im höheren Alter notwendig. "Eine Personalpolitik, die auf demografische und institutionell bedingte Änderungen angemessen reagieren will, muss gute Arbeitsbedingungen in jedem Alter gewährleisten", so die IAQ-Forscherin. Betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung könnten hierbei die Arbeitsfähigkeit erhöhen und gesundheitlichen Einschränkungen vorbeugen.
Der Altersübergangs-Report des IAQ berichtet in unregelmäßiger Folge über Ergebnisse des "Altersübergangs-Monitors", der von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Rentenversicherung gefördert wird.
Weitere Informationen:
Dr. Sarah Mümken
Tel. 0203-379-2686
sarah.muemken@uni-due.de
http://www.iaq.uni-due.de/auem-report/
Redaktion:
Claudia Braczko
Tel. 0170/8761608
presse-iaq@uni-due.de
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Die IAQ-Wissenschaftlerin Dr. Sarah Mümken hat dafür Daten aus der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung (Bundesinstitut für Berufsbildung / Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) von 1979 bis 2012 ausgewertet. Danach haben die physischen Anforderungen nach Wahrnehmung der Betroffenen abgenommen, vor allem in der Gruppe der Älteren zwischen 55 und 59 Jahren.
Dagegen sind die psychischen Anforderungen wie Termin- und Leistungsdruck für Jung wie Alt weiter angestiegen, darüber klagen Ältere teilweise relativ stark. Beschäftigte zwischen 55 und 59 Jahren schätzen ihre Gesundheit generell schlechter ein und äußern häufiger Beschwerden als Jüngere. Ab 60 Jahren zeigen die Indikatoren dagegen die besten Werte. Vermutlich aber nicht wegen besserer Gesundheit, sondern weil diejenigen, die wegen einer schlechten Konstitution aus dem Erwerbsleben ausscheiden oder weniger als 10 Stunden arbeiten, nicht mehr erfasst wurden.
Am höchsten ist der Anteil der Älteren unter den freien und hochqualifizierten Berufen wie Ärzten, (Hochschul-)Lehrern, Richtern oder Sozial- und Geisteswissenschaftlern, im Öffentlichen Dienst und unter den Selbstständigen. Vom Beruf ist auch abhängig, wie lange Beschäftigte im Erwerbsleben bleiben wollen und können. In Berufsgruppen, in denen viele über schlechte Gesundheit klagen, erfolgt der Eintritt in die Rente meist früher. Während bei den Freiberuflern und Hochqualifizierten fast die Hälfte der Befragten als Hauptmotiv für den Vorruhestand den Wunsch nach mehr Zeit für private Interessen angibt, werden in landwirtschaftlichen Berufen zu mehr als 80 Prozent gesundheitliche Gründe beziehungsweise die anstrengende Tätigkeit angeführt.
Die Ergebnisse des Reports deuten darauf hin, dass Arbeitsanforderungen bislang eher wenig altersspezifisch ausgerichtet sind. "Wird aber von allen Beschäftigten ein längeres Erwerbsleben gefordert, müssen auch für diejenigen geeignete Arbeitsplätze vorhanden sein, die gesundheitsbedingt nicht mehr alles bewältigen können" plädiert Dr. Sarah Mümken. Gesundheitsgerechte Arbeitsplätze sind dabei allerdings keineswegs nur im höheren Alter notwendig. "Eine Personalpolitik, die auf demografische und institutionell bedingte Änderungen angemessen reagieren will, muss gute Arbeitsbedingungen in jedem Alter gewährleisten", so die IAQ-Forscherin. Betriebliche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung könnten hierbei die Arbeitsfähigkeit erhöhen und gesundheitlichen Einschränkungen vorbeugen.
Der Altersübergangs-Report des IAQ berichtet in unregelmäßiger Folge über Ergebnisse des "Altersübergangs-Monitors", der von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Rentenversicherung gefördert wird.
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Datum: 19.12.2014 - 16:07 Uhr
Sprache: Deutsch
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