(ots) - Die IT-Umstellungen in Banken aufgrund der neuen
Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sollen Mitte
2015 abgeschlossen sein. Verglichen mit weiteren IT-Anpassungen, etwa
im Zuge der Eigenkapitalreform (Basel III) und der
Zahlungsdiensterichtlinie (PSD II), erweist sich MaRisk als das
aufwändigste Projekt. Die Anpassungen daran haben Banken im
Durchschnitt erst zu 33 Prozent umgesetzt. Zu diesen Ergebnissen
kommt die Studie "Stauatlas: IT in der Bankenregulierung" des
Software- und Beratungshauses PPI AG, für die 30 IT-Leiter in 30
verschiedenen Banken befragt wurden.
Die IT-Verantwortlichen kalkulieren für die Umsetzung von MaRisk
durchschnittlich 815 Personentage, wobei davon bisher erst 272
investiert wurden. Bis Mitte 2015 sind also noch 543 Personentage
aufzubringen. Als zweitaufwändigstes Projekt gilt bei den Banken die
Anpassung an die Mindestanforderungen für sicheres Bezahlen im
Internet (SecuRe Pay). Dafür werden im Durchschnitt 698 Personentage
berechnet. Mit 315 ist der Anteil der bereits investierten
Personentage hier zwar höher als bei MaRisk. Allerdings soll die
Umsetzung von SecuRe Pay schon früher abgeschlossen sein, nämlich
nach dem ersten Quartal 2015. Der Druck ist also auch hier besonders
groß.
Auf Rang drei der aufwändigsten Projekte folgen die
IT-Umstellungen im Zuge der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD II). 663
Personentage kalkulieren die Verantwortlichen hierfür im
Durchschnitt, und mit bisher geleisteten 162 Personentagen beträgt
der bereits geschaffte Anteil hier nur 24 Prozent - die geringste
Quote im Vergleich aller Regulatorikprojekte. Etwas erleichternd
kommt hinzu, dass der Abschluss des Projekts weniger dringlich ist
als im Fall von MaRisk und SecuRe Pay und in den meisten Banken erst
für die zweite Jahreshälfte 2015 vorgesehen ist.
Relativ wenig Aufwand verursacht den IT-Abteilungen der Banken
dagegen beispielsweise die Umsetzung der Finanzmarktrichtlinie (MiFID
II). Sie kalkulieren dafür durchschnittlich 142 Personentage, von
denen schon 107 geleistet sind. Der Abschluss des Projekts ist
ähnlich wie bei MaRisk für Mitte 2015 geplant.
"Der Projektstau in der Banken-IT wird länger und länger", sagt
Thomas Reher, Studienleiter und Vorstand des auf Finanzunternehmen
spezialisierten Software- und Beratungshauses PPI AG. "Aus Marktsicht
dringend notwendige Investitionen beispielsweise in ein an neue
Produkte und Geschäftsmodelle angepasstes IT-System bleiben auf der
Strecke. Häufig verzichten die Institute sogar darauf, die IT an
neueste technische Standards anzupassen. Im internationalen Vergleich
geraten deutsche Institute damit zunehmend unter Druck."
Der Bankenexperte rät zu einer übergreifenden Zusammenarbeit, um
den IT-Stau möglichst gemeinsam zu bewältigen: "Die Institute sitzen
bei der Anpassung an neue Regelwerke alle im gleichen Boot. Deshalb
sollten sie sich stärker untereinander austauschen und von den
Erfahrungen anderer profitieren."
Zur Studie
Für die Marktstudie "Stauatlas: IT in der Bankenregulierung"
wurden 30 IT-Verantwortliche aus 30 deutschen Banken im Auftrag der
PPI AG zur Umsetzung regulatorischer Vorgaben befragt. Die Befragung
wurde vom Marktforschungsinstitut Forsa nach der CATI-Methode
(Computer Assisted Telephone Interview) durchgeführt und fand von
Juni bis Juli 2014 statt.
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 30 Jahren erfolgreich für
Banken und Versicherungen tätig. 2014 erwirtschaftete das Unternehmen
mit seinen 388 Mitarbeitern 51,7 Millionen Euro Umsatz in den
Geschäftsfeldern Consulting, Software-Entwicklung, Business
Intelligence und Produkte. Im Markt der Banken ist PPI Spezialist für
Zahlungsverkehr, Risikomanagement und Compliance.
Versicherungsunternehmen bietet PPI fachlich wie methodisch
exzellente Lösungen für alle Kernprozesse der Assekuranz. Die
langjährigen Kunden schätzen an der Vorgehensweise die hohe Qualität
sowie die absolute Termin- und Budgettreue. Die praxiserfahrenen
Mitarbeiter vermitteln stets zwischen den Fachbereichen und der IT.
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