(ots) - Heute ist nicht der Tag, um zu erklären, warum
es absolut nichts über die Mehrheit der friedlichen Muslime in
Deutschland und Europa sagt, wenn Terroristen mit dem Schlachtruf
"Allahu akbar" in Paris einen Massenmord an Journalisten begehen.
Heute ist auch nicht der Tag zu erklären, warum dieser Massenmord
keine Bestätigung für die hasserfüllten Rechtsextremisten und
Rassisten darstellt, die im Pegida-Hintergrund die Strippen ziehen
und ihrerseits Journalisten als "gleichgeschaltet" und "Lügenpresse"
verunglimpfen. Heute ist der Tag, einen kühlen Kopf zu bewahren und
endlich ohne jede Relativierung die Presse- und Meinungsfreiheit zu
verteidigen. Der Massenmord an der Redaktion des Satire-Magazins
"Charlie Hebdo" ist Teil des islamistischen Krieges gegen die
westliche Zivilisation und alle demokratisch gesinnten Muslime. Es
ist an der Zeit zu akzeptieren, dass wir diesem Krieg nicht
ausweichen können. Der auf das Herz der Demokratie zielende Terrorakt
von Paris macht nur einmal mehr deutlich, dass die letzte Linie schon
lange überschritten ist. "Regierungen und Öffentlichkeit müssen nun
alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass sich
Journalisten und Medien durch diese schockierende Tat einschüchtern
lassen", forderte gestern die Journalisten-Organisation "Reporter
ohne Grenzen". Ein guter Anfang wäre, dieses Mal nicht die Opfer
islamistischer Verbrecher wie Täter zu behandeln. Als der dänische
Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard 2005 seine Zeichnung des
islamischen Propheten mit einer Bombe im Turban veröffentlichte,
wurde sowohl von Politikern als auch in Leitartikeln deutscher
Zeitungen der Verzicht auf solche "Provokationen" und mehr
Rücksichtnahme auf muslimische Befindlichkeiten gefordert. Seitdem -
zuletzt in der Diskussion um den Kabarettisten Dieter Nuhr - wird
immer und immer wieder ein "verantwortlicher Umgang" mit dem Recht
auf freie Rede verlangt. Gemeint ist der Verzicht darauf. Dieses
"Appeasement" gegenüber Krawallmachern und Gewalttätern muss mit dem
gestrigen Massenmord endgültig sein lange überfälliges Ende gefunden
haben. Es geht um unser aller Freiheit.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten(at)wz.de
www.wz.de