(ots) - Der Vorsitzende der Sehitlik-Moschee in
Berlin-Neukölln, Ender Cetin, hat sich nach den Pariser Anschlägen
für eine dauerhafte Förderung muslimischer Gemeinden ausgesprochen.
Im rbb-Inforadio sagte Cetin am Freitag, er spüre, wie Vorbehalte
gegenüber Muslimen in Deutschland wüchsen. "Wir machen uns Sorgen.
Die Angst ist da, dass Pegida wieder stärker wird und wieder
Anschläge passieren auf Moscheen."
Um dem entgegen zu wirken, brauche es feste Ansprechpartner und
Strukturen, so Cetin. Bisher hätten die Gemeinden vor allem auf
ehrenamtliche Arbeit gesetzt. Das reiche aber nicht aus. "Wir
brauchen auf jeden Fall Langzeit-Mitarbeiter. Manchmal werden wir
durch Projekte unterstützt, wo wir Workshops machen mit Schülern oder
in Moscheen. Wir hatten auch Fachtagungen gegen Radikalisierung und
Extremismus. Das sind eben Projekte, die sind temporär. Wir brauchen
auf jeden Fall auf langfristiger Ebene strukturelle Förderung."
Um die bisherige positive Arbeit gegen Radikalisierung auch in den
Moscheen zu vertiefen, müssten Mitarbeiter dauerhaft pädagogisch und
psychologisch tätig sein können.
Cetin verurteilte das Attentat auf die Redaktion von "Charlie
Hebdo" ausdrücklich. Für die Gemeinde sei es "ein Entsetzen" gewesen,
dass "wieder im Namen der Religion ein Anschlag passiert ist". Er
sprach von einem Missbrauch der Religion, die für Muslime Frieden und
miteinander leben bedeute.
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