(ots) - Am 8. Januar 2015 legte das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Zwischenbericht zur
"Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege" vor und
verkündete die zentralen Ergebnisse: Mit 26.740 Eintritten in eine
Altenpflegeausbildung in ganz Deutschland wurde ein neuer Spitzenwert
erreicht. Hinzu kommt, dass die im Rahmen der Offensive vereinbarte
Steigerungsrate von 10 Prozent mit bundesweit insgesamt 14,2 Prozent
deutlich übertroffen wurde.
Offenbar ist der Altenpflegeberuf attraktiv. Das sieht Dr. Thomas
Kunczik vom Bündnis für Altenpflege genauso. Das Vorhaben der
Bundesregierung, den Altenpflegeberuf zugunsten einer
generalistischen Pflegeausbildung aufzugeben, ist ob dieser
Nachrichten in keiner Weise nachvollziehbar: "Wir verzeichnen
Rekordzahlen. Wir konstatieren, dass immer mehr Menschen eine
Ausbildung in der Altenpflege machen wollen, weil sie ihre
Motivation, alte Menschen langfristig bei Pflegebedarf zu
unterstützen und zu begleiten, in diesem Beruf wiederfinden. Diesem
Interesse kommen die ambulanten Dienste und die stationären
Einrichtungen entgegen, indem sie sehr engagiert ihren Nachwuchs
ausbilden. Als Konsequenz nun diesen hochqualifizierten Beruf, der
auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zugeschnitten
ist, abzuschaffen, ist völlig unverständlich", so Kunczik, der an die
verantwortlichen Politiker appelliert, die Einführung der
generalistischen Ausbildung sofort zu stoppen und sich stattdessen
für eine Weiterentwicklung des Altenpflegeberufs zu engagieren.
"Wir sollten den erfolgreich beschrittenen Weg, alles zu tun, um
in die Altenpflegeausbildung zu investieren, systematisch
weiterverfolgen. Ein nächster Schritt liegt in der umgehenden
Abschaffung des Schulgeldes in allen Bundesländern, nicht nur, wie es
derzeit der Fall ist, in neun", erläutert Kunczik. "Und für die
Behauptung, in weiteren drei Bundesländern stünden genügend
kostenfreie Schulplätze zur Verfügung, würden wir gern einmal Belege
sehen", fordert Kunczik abschließend.
Das Bündnis für Altenpflege vertritt zwischenzeitlich über 60
Prozent aller Altenpflegeeinrichtungen. Beteiligt sind: Arbeitskreis
Ausbildungsstätten Altenpflege (AAA), Bundesverband der
Arbeiterwohlfahrt (AWO), Bundesverband der kommunalen Senioren- und
Behinderteneinrichtungen e.V. (BKSB), Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste e. V. (bpa), Deutsche Akademie für
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V., Deutscher Berufsverband
für Altenpflege e. V. (DBVA), Deutsche Expertengruppe
Dementenbetreuung e. V. (DED), Deutsche Gesellschaft für
Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V. (DGGPP), Deutscher
Verband der Leitungskräfte von Alten- und Behinderteneinrichtungen
(DVLAB), Frankfurter Forum für Altenpflege (FFA-Netzwerk), Verband
Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB), Wohnstifte im
Paritätischen (WiP).
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Dr. Thomas Kunczik, Deutscher Berufsverband für
Altenpflege e.V., Tel.: 02262/9999914