(ots) - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) regt
alle Kirchengemeinden in ihrem Bereich dazu an, für bedrängte und
verfolgte Christen in der Welt zu beten. Dafür wird der zweite
Sonntag der Passionszeit (Reminiszere, in diesem Jahr am 1. März)
empfohlen. Eine Materialsammlung, die heute in Hannover
veröffentlicht wurde, stellt den Gemeinden Informationen über die
Lage von christlichen Minderheiten und liturgische Bausteine zur
Verfügung. Ein Schwerpunkt der Fürbitte liegt in diesem Jahr auf der
Lage christlicher Minderheiten in der Türkei.
"Positive Religionsfreiheit bringt ein Gemeinwesen voran und tut
allen seinen Gliedern gut. Das gilt nicht nur in Mitteleuropa,
sondern ebenso in der Türkei", schreibt der Ratsvorsitzende der EKD,
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seinem Geleitwort. In der
Türkei hoffe man auf eine Entwicklung hin zu religiösem Pluralismus.
"Auch geben uns die Rückerstattung der Ländereien an das
syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel Ende 2013 und die im Sommer
2014 erfolgte Gottesdienstfeier in der ökumenisch genutzten
Panteleimon-Kirche im kleinasiatischen Bursa eine berechtigte
Hoffnung, dass sich im Bereich der Religionsfreiheit in der Türkei
eine Entwicklung hin zu größerer Offenheit ergeben wird", so
Bedford-Strohm weiter.
Derzeit wird die Situation christlicher und anderer religiöser
Minderheiten in der Türkei jedoch durch rechtliche und finanzielle
Benachteiligungen erheblich eingeschränkt. Nicht-muslimische
Geistliche können im Land keine Ausbildung erhalten, da alle
religiöse Bildung dem staatlichen Monopol unterstellt ist.
Traditionellen Ausbildungsstätten wie der 1971 geschlossenen
griechisch-orthodoxen Hochschule in Chalki ist der Ausbildungsbetrieb
verwehrt. Zudem besteht in der Türkei keine Möglichkeit, den
obligatorischen Wehrdienst aus Gewissensgründen zu verweigern.
Die multimediale Materialhilfe zur Gestaltung der Fürbitte mit
ausführlichen Hintergrundinformationen zur Situation in der Türkei
ist online erschienen und kann ab sofort unter www.ekd.de/fuerbitte
erreicht werden. Voraussichtlich ab dem 1.02. ist eine englische
Version verfügbar.
Hannover, 15. Januar 2015
Pressestelle der EKD
Den Sonntag Reminiszere in besonderer Weise der Fürbitte für
bedrängte und verfolgte Christen zu widmen, geht auf einen Beschluss
der EKD-Synode aus dem Jahr 2008 zurück, der 2010 bekräftig wurde.
Siehe auch http://www.ekd.de/synode2008/beschluesse/beschluss_fuerbit
te_verfolgte_christen.html http://www.ekd.de/synode2010/beschluesse/b
eschluss_s10h_bedraengte_und_verfolgte_christen_i_16.html
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Carsten Splitt
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