PresseKat - Scharfe interne Kritik an Menschenrechtsverletzungen bei Weltbank-Projekt inÄthiopien

Scharfe interne Kritik an Menschenrechtsverletzungen bei Weltbank-Projekt inÄthiopien

ID: 1162601

(ots) - Innerhalb der Weltbank gibt es scharfe Kritik
wegen Menschenrechtsverletzungen im Umfeld eines großen
Weltbank-Projekts in Äthiopien. Das geht aus einem bisher
unveröffentlichten Berichtsentwurf des Kontrollgremiums der Bank
hervor, der dem Internationalen Konsortium investigativer
Journalisten (ICIJ) vorliegt. Mit dem Konsortium arbeiten in
Deutschland NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung zusammen. Das
bankinterne Kontrollgremium Inspection Panel schreibt der weltgrößten
Entwicklungsorganisation Mitverantwortung für gewaltsame
Vertreibungen Zehntausender indigener Anuak zu.

Die Weltbank fördert seit Jahren ein Gesundheits- und
Bildungsprojekt in Nord-Äthiopien mit bisher knapp zwei Milliarden
Dollar. Die Autoren des Berichts sehen eine direkte Verbindung zu
einem groß angelegten Umsiedlungsprogramm der äthiopischen Regierung.
Die Weltbank habe ihre eigenen Regeln für Projektgenehmigung,
Risikobeurteilung und für den Schutz indigener Volksgruppen verletzt
und die Betroffenen nicht geschützt. Menschenrechtsorganisationen wie
Human Rights Watch berichten seit Jahren von gewaltsamen
Vertreibungen und Gewalt durch äthiopische Soldaten. Sie sollen die
Mitglieder der Anuak geschlagen, vergewaltigt und getötet haben, weil
sie Widerstand gegen Umsiedlung in andere Gebiete leisteten.
Weltbank-Gelder seien für das Umsiedlungsprogramm verwendet worden.
Trotz dieser Berichte setzte die Weltbank ihre Finanzierung des
Projekts fort, an dem auch die deutsche KfW beteiligt ist.

"Die Weltbank hat die gewaltsame Vertreibung Zehntausender
Angehöriger der indigenen Bevölkerung von ihrem angestammten Land
ermöglicht", sagte David Pred, Direktor der Organisation Inclusive
Development International, die Anuak-Flüchtlinge vertritt. Die
Weltbank wollte zu dem vorläufigen Bericht ihres Kontrollgremiums,




der in einigen Wochen erscheinen soll, nicht Stellung nehmen. In
früheren Reaktionen hatte die Bank erklärt, es gebe keine Beweise für
verbreitete gewaltsame Vertreibungen und keine negativen Folgen für
die mehrheitlich christlichen Anuak durch angebliche Verfehlungen der
Bank.

Nach Veröffentlichung des Berichts wird sich die Spitze der
Weltbank damit beschäftigen. Menschenrechtler Pred sagte,
Weltbank-Präsident Jim Yong Kim müsse nun entscheiden, ob den Anuak
Gerechtigkeit geschehe, indem die Bank Verantwortung übernehme und
Wiedergutmachung leiste.



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel.: 040-4156-2302




http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  ROG: Aserbaidschans Präsident Alijew muss inhaftierte Journalisten und Blogger freilassen Gaza-Krieg 2014: Es gab keine sicheren Orte / Unabhängiger Untersuchungsbericht von israelischem medico-Partner
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.01.2015 - 21:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1162601
Anzahl Zeichen: 2893

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hamburg



Kategorie:

Menschenrechte



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Scharfe interne Kritik an Menschenrechtsverletzungen bei Weltbank-Projekt inÄthiopien"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NDR Norddeutscher Rundfunk (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Schlüsselnotdienste nutzen Not von Kunden aus ...

Unseriöse Schlüsseldienste nutzen die Not von Verbrauchern aus, so die Recherchen der Wirtschafts- und Verbrauchersendung "Markt" im NDR Fernsehen. Eine Stichprobe in Hamburg ergab, dass einige Schlüsseldienste, die nicht selten mit ...

Alle Meldungen von NDR Norddeutscher Rundfunk