(ots) - Nur 24 Prozent der Finanzinstitute in Deutschland
haben bereits mit der Umsetzung von MiFID II begonnen. Viele Banken
und Sparkassen unterschätzen zudem das Ausmaß der neuen
Finanzmarktrichtlinie: Rund die Hälfte der Institute geht davon aus,
dass MiFID II keine Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell oder
das Vertriebsergebnis hat. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse der
Studie "MiFID II-Readiness - Stand der MiFID II-Umstellung in Banken"
der PPI AG. MiFID-II-Umsetzungsverantwortliche aus 50 Instituten
wurden dafür befragt.
Vielen Geldhäusern sind die Auswirkungen und Chancen von MiFID II
noch nicht bewusst. So gehen 50 Prozent der befragten Institute nicht
davon aus, dass durch die neuen Regelungen Einnahmequellen wegfallen.
Sie betrachten vielmehr die Kosten und den Aufwand für die mit den
erweiterten Regularien erforderlichen Anpassungen. "MiFID II ist weit
mehr als die Ãœberarbeitung der bestehenden Finanzmarktrichtlinie",
sagt Christian Appel, Regulierungsexperte und Partner der PPI AG.
"Die neuen Vorgaben werden den europäischen Finanzmarkt deutlich
tiefgreifender verändern als dies bei der ersten Fassung der Fall
war. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen.
Ansonsten droht vielen Häusern ein böses Erwachen, wenn die
Regelungen im ersten Quartal 2017 in Kraft treten."
Nach Ansicht vieler Banken und Sparkassen besteht jedoch kein
Grund zur Eile. 76 Prozent haben noch nicht mit der
MiFID-II-Umsetzung begonnen. 82 Prozent der Kreditinstitute planen,
die Umsetzung erst zum Stichtag Anfang 2017 zu beenden. "Die Mehrheit
betrachtet die Umsetzung der Vorgaben lediglich als regulatorische
Pflichtübung und nicht als Chance für das eigene Geschäft", so Appel.
Nur zwölf Prozent sehen durch MiFID II eine Chance auf die Eröffnung
neuer Geschäftsfelder oder Wettbewerbsvorteile. Bei den großen
Geldhäusern mit einer Bilanzsumme von mindestens zehn Milliarden Euro
sind es immerhin 23 Prozent. Gleichzeitig rechnen 50 Prozent der
Befragten damit, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell eingeschränkt
wird.
"Wer sich schon jetzt mit den neuen Regelungen beschäftigt und
sein Geschäftsmodell darauf einstellt, kann sich Wettbewerbsvorteile
sichern, etwa durch frühzeitige Auseinandersetzungen mit den Vorgaben
zum Anlegerschutz", sagt Bankexperte Appel. Ein Beispiel ist die
künftige Pflicht der Geldhäuser, ihre Kunden darüber zu informieren,
ob auch nach dem Beratungsgespräch eine regelmäßige Beurteilung über
die Eignung der Finanzinstrumente erfolgt und einmal gegebene
Empfehlungen überprüft werden. "Diese nachlaufende
Informationspflicht kann zu einem Vorteil werden, wenn
Kreditinstitute mit einer individuellen Ansprache statt mit
standardisierten Informationsschreiben auf die Kunden zugehen.
Dadurch können die Kundenbindung erhöht und mehr Ansatzpunkte für
Geschäftsmöglichkeiten entwickelt werden ", erklärt Appel.
Ãœber die Studie "MiFID II Readiness"
Die Studie "MiFID II-Readiness - Stand der MiFID II-Umstellung in
Banken" der PPI AG beschreibt den Status quo der Umsetzung der
Finanzmarktrichtlinie MiFID II und zeigt strategische
Handlungsoptionen auf. Im September 2014 wurden dafür
MiFID-II-Verantwortliche aus 50 Kreditinstituten befragt. Auf Basis
der Angaben zur bisherigen Laufzeit und zur geplanten Fertigstellung
wird der "MiFID II-Readiness-Index" ermittelt, der den aktuellen
Stand der Umsetzung widerspiegelt. Um ein möglichst umfassendes Bild
über den Fortschritt bei der Einführung von MiFID II in der deutschen
Finanzwirtschaft zu erhalten, wird die Studie in regelmäßigen
Abständen bis zum Inkrafttreten der neuen Richtlinie Anfang 2017
durchgeführt. Die Studie kann bei der PPI AG angefordert werden.
http://ots.de/Qd4g0
Ãœber PPI
Die PPI AG ist seit 30 Jahren erfolgreich für die Finanz- und
Versicherungsbranche tätig und ist Spezialist in den Geschäftsfeldern
Consulting, Software-Factory und eBanking. PPI verfolgt hierbei hohe
Ziele: Das erfüllen höchster Kundenansprüche an Qualität und
Professionalität, das Stärken der Wirtschaftlichkeit und der
Marktposition der Kunden sowie das Handeln nach dem Gebot der
unbedingten Fairness gegenüber Kunden und Mitarbeitern. Hierzu zählt
insbesondere die hohe Verlässlichkeit in Preis- und Terminaussagen.
Mit diesem Anspruch ist PPI seit 1984 stabil gewachsen. Weitere
Informationen unter www.ppi.de
Pressekontakt:
PPI AG
Christian Appel
Tel. 069 2222 942 4203
E-Mail: Christian.Appel(at)ppi.de