(ots) - In der öffentlichen Diskussion hört man oft, der
Islam sei mit unserer westlichen Kultur und ihren Werten unvereinbar.
Khola-Maryam Hübsch sieht das anders. Im Dialog spricht Alfred Schier
mit der Journalistin und Buchautorin unter anderem über die
Kopftuchdebatte, arrangierte Ehen und Pegida.
Die 34-Jährige Frankfurterin, die Publizistik, Psychologie und
Germanistik in Mainz studiert hat, ist der Auffassung, dass der Koran
mit den Grundwerten einer säkularen Gesellschaft in Einklang stehen
kann. Das Thema "Kopftuch" nennt sie nicht in einem Atemzug mit der
angeblichen Unterdrückung der Frau im Koran. Für sie ist die
wichtigste Frage: "Tragen Frauen es selbstbestimmt?" Sie selbst sieht
das Kopftuch als Ausdruck der "Geschlechtergerechtigkeit auf allen
Ebenen" und nicht, wie oftmals in der öffentlichen Diskussion
kritisiert, als Symbol für die Unterdrückung der Frau. Auch zu
arrangierten Ehen hat sie eine differenzierte Meinung.
Gleichzeitig warnt Hübsch vor einer "reaktionären Entwicklung,
auch in der islamischen Welt, die eine Lesart des Korans weit
verbreitet, die die Frau diskriminiert". Im Dialog fordert sie: "Wir
brauchen eine Reform, nicht des Islams als Lehre, sondern der
Muslime. Wir müssen zurück und uns erinnern: Was war der Geist dieser
Weltreligion und in wie fern wird sie benutzt?" Die Diskussion, auch
mit Pegida, scheut Hübsch nicht: "Ich habe schon sehr häufig mit den
Menschen geredet. Das passiert am besten, wenn man sich persönlich
begegnet. Dann merkt man, dass man persönlich gar nicht so weit
voneinander entfernt ist."
Erneute Ausstrahlung am Sonntag, 11.15 Uhr.
Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse(at)phoenix.de
presse.phoenix.de