(ots) - In der Großen Koalition bahnt sich, nach der
Debatte um eine Entbürokratisierung der Mindestlohn-Praxis, ein
weiterer Bürokratie-Konflikt großen Stils an. Ursache ist, nach einem
Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung (Montag-Ausgabe) der Plan
von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), die neue Verordnung
zur Arbeitsstättenregelung. Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs,
zuständig für Wirtschaft, forderte gegenüber der Zeitung den
Vizekanzler und SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel auf, "Frau Nahles bei
diesem Irrsinn zu stoppen". Die Nahles-Verordnung sieht unter anderem
zwingend Fenster für alle Pausen- und Bereitschaftsräume vor,
verschließbare Spinde für alle Mitarbeiter und selbst für
Heimbüro-Schreibtische Richtlinien für ausreichend Platz zum Auflegen
der Handflächen vor einer Computertastatur auf dem heimischen
Schreibtisch. "Diesen Regulierungswahn brauchen wir nicht in
Deutschland", meint Fuchs. Die Große Koalition habe sich schließlich
zum Ziel gesetzt, die Entbürokratisierung voranzutreiben und nicht zu
ihrer Ausuferung beizutragen. "Das, was die Bundesarbeitsministerin
will, widerspricht auch der Position ihres Parteivorsitzenden und
Vizekanzlers", meint der Unions-Fraktionsvize. Er frage sich, ob
Andrea Nahles die Gabriel-Linie überhaupt zur Kenntnis genommen habe.
Wie der Arbeitgeber die Prüfung vornehmen soll, wenn sein Mitarbeiter
ihm keinen Zutritt zu seiner Wohnung erlauben mag, ist offen.
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