(ots) - Das ist noch einmal gut gegangen für die hessische
Landesregierung. Vor allem die Grünen hätten ziemlich blamiert
dagestanden, hätte die Fluglärmkommission die Lärmpausen vollständig
abgelehnt. Nun geht immerhin ein Modell für ein Jahr in den
Probebetrieb. Viele Menschen können dann nachts eine Stunde länger
schlafen. Das ist eine gute Nachricht. Immerhin. Anlass zum Jubel
besteht dennoch nicht. Vor allem nicht für Betroffene in dieser
Region, die völlig leer ausgehen. Kein Modell, das die Menschen in
Wiesbaden, Mainz, Rüsselsheim oder im Main-Taunus-Kreis von Lärm
entlastet hätte, fand den Segen der Kommission. Da bleiben
tausendfach enttäuschte Hoffnungen zurück. Die komplizierten
Berechnungen zu den Lärmpausen bestätigen das grundsätzliche Dilemma
des Frankfurter Flughafens: seine Lage in einer überdurchschnittlich
dicht besiedelten Region. Die logische Folge ist, dass in allen
Modellen Entlastungen an einer Stelle zusätzlichen Lärm an einer
anderen zur Folge haben. Ändern kann das niemand. Es sei denn, er
wollte dem Flughafen und damit der gesamten Region die Luft abdrehen.
Dass im nun bevorstehenden Probebetrieb per saldo deutlich mehr
Menschen entlastet werden, als dass andere belastet werden, ist eine
rechnerische Größe. Mehr nicht. Allen Beteiligten muss gegenwärtig
sein, dass die Lärmpausen kaum mehr sind als eine Beruhigungspille -
zuallererst für manch einen enttäuschten Grünen-Wähler. Beim aktiven
Schallschutz kann es das nicht gewesen sein. Er bleibt eine
Daueraufgabe.
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