(ots) - Bühnen-Inszenierungen, 3D-Ansichten, Zugriff
auf multimediale Quellen, permanente Aktualisierungen: Nach allem,
was Richard Loibl vorab erzählt, darf man gespannt sein auf das neue
Bayern-Museum. Dass das Konzept vereinzelt als kitschverdächtig
kommentiert wird: geschenkt. Kritik entzündet sich eher an der
Architektur. Nach dem ersten Jubel über den Zuschlag scheint es
inzwischen, als komme dem Prestigeprojekt die Begeisterung der Bürger
abhanden. "Hässlich" und "Monster" heißen einschlägige Zuschreibungen
- Worte, die auf die Ästhetik abzielen. Abgesehen davon, dass unter
Schönheit jeder Mensch etwas anderes verstehen kann und dass es
womöglich weit mehr stille Freunde als laute Gegner des Museums gibt:
Die Kritik wirft Fragen auf. Wollen wir, dass Gebäude, die auf lange
Zeit das Stadtbild prägen, dem aktuellen Geschmack der Mehrheit
folgen? Wollen wir, dass ein individueller Schönheitsbegriff von
Heute unsere öffentlichen Bauten von Morgen bestimmt? Rückblickend
würde das bedeuten, um nur Regensburger Kirchen herauszugreifen: Es
gäbe keinen Dom, keine Alte Kapelle und keine Kirche St. Franziskus
von 2004. Der gerade herrschende Konsens über Schönheit ist ein
labiles Fundament. Objektivierbare Kriterien, die den Erschütterungen
des Zeitgeists besser standhalten, sind zum Beispiel der Maßstab, die
Einbindung ins Umfeld und auch schlicht, ob das Haus funktioniert.
Das Bayern-Museum gibt auf diese Fragen sehr überzeugende Antworten.
Wer zweifelt, hat am 3. Februar eine gute Gelegenheit, seine
Überzeugungen zu prüfen.
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