(ots) -
- Inlandsförderung setzt mit 47,6 Mrd. EUR in schwierigem Umfeld
wirkungsvolle Impulse
- Anstieg internationaler Finanzierungen auf 25,5 Mrd. EUR
- KfW weltweit führend bei Klima- und Umweltfinanzierung (26,6
Mrd. EUR)
- 8 Mrd. EUR Beitrag zum "Juncker-Plan" zeigt wachsende Bedeutung
in Europa (2015 - 2017)
- Digitalisierung Fördergeschäft: Erfolgreicher Start der
Online-Plattform
Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2014 trotz schwierigen Umfelds
wie in den Vorjahren eine hohe Nachfrage nach ihren
Finanzierungsprodukten verzeichnet. Die Förderzusagen sind auf ein
Gesamtvolumen von 74,1 Mrd. EUR gestiegen (2013: 72,5 Mrd. EUR).
Dabei bildeten die Förderung des Mittelstands, von Gründern und
innovativen Unternehmen weiterhin Schwerpunkte. Ebenso hat die KfW
ihre Rolle als weltweit führender Finanzierer für Klima- und
Umweltfinanzierungen weiter gestärkt (26,6 Mrd. EUR).
Die Inlandsförderung der KfW erreichte 2014 mit Zusagen in Höhe
von 47,6 Mrd. EUR entgegen der schwierigen Marktlage ein hohes Niveau
(2013: 51,6 Mrd. EUR). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr war
erwartet worden und betrifft im Wesentlichen die
Unternehmensfinanzierung. Angesichts der anhaltenden
Investitionszurückhaltung, Unsicherheiten im konjunkturellen Umfeld
und der gleichzeitig guten Liquiditätsausstattung der Unternehmen war
die Kreditnachfrage der Unternehmen in Deutschland insgesamt
verhalten.
Das Geschäftsvolumen der internationalen Finanzierung, bestehend
aus dem Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung (KfW
IPEX-Bank), dem Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank sowie der
Tochtergesellschaft DEG, ist mit 25,5 Mrd. EUR um 25 % gestiegen
(2013: 20,5 Mrd. EUR). Die Rolle der KfW IPEX-Bank als Spezialist für
Export- und Projektfinanzierungen wurde verstärkt nachgefragt.
Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank verzeichnete zudem
starke Zuwächse bei seinen Klima- und Umweltfinanzierungen und dort
vor allem bei der Finanzierung von umweltfreundlicher
Energieerzeugung und -versorgung, in die fast die Hälfte aller
Neuzusagen flossen.
"Das Jahr 2014 war ein erfolgreiches Förderjahr. Die KfW konnte in
einem schwierigen konjunkturellen Umfeld einen wichtigen Beitrag für
die Entwicklung von Innovationen, Wachstum und Klimaschutz in
Deutschland und weltweit leisten. Damit hat sie den steigenden
Anforderungen an Förderbanken zur Überwindung der globalen
Wachstumsschwäche Rechnung getragen", sagt Dr. Ulrich Schröder,
Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.
Die KfW wird im Zeitraum von 2015 bis 2017 rund 8 Mrd. EUR zum
europäischen Investitionsprogramm ("Juncker-Plan") beitragen.
Darunter fallen bilaterale Maßnahmen wie Globaldarlehen an
europäische Förderbanken mit Schwerpunkt der KMU-Finanzierung, die
Intensivierung von Verbriefungsaktivitäten, die Bereitstellung von
Venture Capital, Projektfinanzierungen sowie
Eigenkapitalfinanzierungen im Rahmen von Investitionsplattformen wie
z.B. dem Fonds Marguerite. "Deutschland und Europa stehen weiterhin
vor großen Herausforderungen. Nationale Förderbanken wie die KfW
nehmen in diesem Zusammenhang unter anderem im Rahmen des
Juncker-Plans eine bedeutende Rolle ein", sagt Dr. Schröder.
Auf dem eingeschlagenen Modernisierungskurs setzt die KfW
zahlreiche Maßnahmen um. Ein wichtiger Baustein ist hierbei die
Online Plattform BDO (Bankdurchleitung Online 2.0). 2014 hat die KfW
gemeinsam mit dem Pilotpartner Deutsche Postbank die neue
Online-Plattform für wohnwirtschaftliche Programme live geschaltet.
Damit können erstmals Förderkredite in weniger als einer Minute nach
Antragstellung sofort zugesagt werden. Seit Dezember 2014 nutzt auch
die Commerzbank als zweiter Finanzierungspartner diesen Service. In
2015 und den Folgejahren werden Schritt für Schritt weitere
Finanzierungspartner an BDO angebunden und die Palette der
BDO-fähigen KfW-Produkte wird ab 2016 um gewerbliche Produkte
erweitert. "Die Digitalisierung des Bearbeitungsprozesses ist ein
essentieller Schritt, um die Zukunftsfähigkeit des Erfolgsmodells
Förderkredit zu sichern", sagt Dr. Schröder.
Förderergebnisse der Geschäftsbereiche im Einzelnen
Im Geschäftsfeld Mittelstandsbank betrug das Neugeschäftsvolumen
19,9 Mrd. EUR (2013: 22,6 Mrd. EUR). Die Mittelstandsquote in der
inländischen Förderung lag bei 44 %. Während die Zusagen im Bereich
Allgemeine Unternehmensfinanzierung insgesamt rückläufig waren (7,6
Mrd. EUR, 2013: 8,6 Mrd. EUR), konnte im wichtigen Förderschwerpunkt
Gründung (2,8 Mrd. EUR) erfreulicherweise wieder das Vorjahresniveau
(2,7 Mrd. EUR) erreicht werden. Entgegen dem allgemeinen Trend konnte
auch die Innovationsfinanzierung deutlich auf 1,4 Mrd. EUR ausgebaut
werden (2013: 1,0 Mrd. EUR).
Im Förderschwerpunkt Umwelt wurde 2014 ein solides Fördervolumen
von 8,2 Mrd. EUR (2013: 10,3 Mrd. EUR) erreicht. Das
KfW-Energieeffizienzprogramm pendelte sich mit 3,2 Mrd. EUR nach dem
Rekordjahr 2013 (4,7 Mrd. EUR) wieder auf dem Niveau des Jahres 2012
ein. Die Zusagen im KfW-Programm Erneuerbare Energien entwickelten
sich mit 4,1 Mrd. EUR stabil (2013: 4,7 Mrd. EUR).
Die Neuzusagen des Geschäftsfelds Kommunal- und Privatkundenbank /
Kreditinstitute betrugen im Jahr 2014 27,7 Mrd. EUR (2013: 28,9 Mrd.
EUR). Der Förderschwerpunkt Wohnen blieb mit 14,3 Mrd. EUR weiterhin
dynamisch (2013: 15,6 Mrd. EUR). Trotz der Investitionszurückhaltung
aufgrund der Diskussionen über die steuerliche Förderung
energieeffizienter Sanierungen konnte die Programmgruppe
Energieeffizient Bauen und Sanieren mit 9,3 Mrd. EUR wesentlich zum
hohen Fördervolumen beitragen (2013: 10,4 Mrd. EUR).
In der Infrastrukturfinanzierung betrug das Neuzusagevolumen 4,0
Mrd. EUR (2013: 4,7 Mrd. EUR). Der Rückgang in 2014 ist v.a. auf den
Wegfall der Förderprodukte zum Kita-Ausbau zurückzuführen. Neben den
Basisprodukten für Kommunen (IKK) sowie Kommunale und Soziale
Unternehmen (IKU) wurden in 2014 besonders die Spezialprogramme zur
Quartiersversorgung im Rahmen der Energetischen Stadtsanierung
nachgefragt. Im Förderschwerpunkt Bildung und Soziales wurde mit
einem Zusagevolumen von 2,6 Mrd. EUR (2013: 2,6 Mrd. EUR) das hohe
Vorjahresniveau erneut bestätigt.
In der Allgemeinen Refinanzierung für Landesförderinstitute stieg
das Kooperationsvolumen auf 4,6 Mrd. EUR (2013: 3,6 Mrd. EUR). Mit
der Refinanzierung von Exportkrediten und der Vergabe von
Globaldarlehen zur Unterstützung von Leasing- sowie europäischen
Mittelstands- und Energieeffizienzinvestitionen wurde im Rahmen der
Individualfinanzierungen Banken ein Fördervolumen von 2,2 Mrd. EUR
erzielt (2013: 2,5 Mrd. EUR). Darin enthalten sind Zusagen im Auftrag
des Bundes an die europäischen Förderinstitutionen Institution for
Growth (Griechenland), Strategic Banking Corporation of Irland (SBCI)
und Cassa Depositi e Prestiti (CDP, Italien) über insgesamt 750 Mio.
EUR.
Das Geschäftsfeld Kapitalmärkte beteiligte sich mit einem Volumen
von 1,2 Mrd. EUR (2013: 651 Mio. EUR) an Verbriefungstransaktionen
von deutschen Mittelstandskrediten und Leasingforderungen.
Das von der KfW-Tochtergesellschaft KfW IPEX-Bank verantwortete
Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung erzielte ein
Neuzusagevolumen von 16,6 Mrd. EUR (2013: 13,7 Mrd. EUR). Hierzu
trugen insbesondere die Geschäftssparten Maritime Industrie (2,9 Mrd.
EUR), Grundstoffindustrie (2,7 Mrd. EUR) sowie Energie und Umwelt
(2,3 Mrd. EUR) bei. Die Finanzierungen im Bereich Maritime Industrie
betreffen zu einem erheblichen Teil Kreuzfahrtschiffe sowie
Investitionen der Offshore-Industrie. Zum Zusagevolumen in der
Grundstoffindustrie haben im vergangenen Jahr vor allem einige
großvolumige Exportfinanzierungen beigetragen. Die wichtige Rolle der
Geschäftssparte Energie und Umwelt unterstreicht den Anspruch der KfW
IPEX-Bank, mit ihren Finanzierungen signifikante Beiträge zu Umwelt-
und Klimaschutz zu leisten. Parallel zum gestiegenen
Neugeschäftsvolumen hat auch die konsortiale Zusammenarbeit mit
Partnerbanken weiter an Bedeutung zugenommen.
Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hat im vergangenen Jahr
das größte Neuzusagenvolumen seiner Geschichte erzielt und konnte
rund 7,4 Mrd. EUR (2013: 5,3 Mrd. EUR) im Auftrag der Bundesregierung
für Entwicklungsprogramme weltweit bereitstellen. Vor allem bei den
Zusagen für Klima- und Umweltschutz war 2014 ein hoher Zuwachs zu
verzeichnen: ihr Anteil stieg von 53 % im Vorjahr auf aktuell 64%.
Gleichzeitig blieben aber auch die Zusagen für die ärmsten
Partnerländer auf hohem Niveau: So flossen fast 40 % der Bundesmittel
in Vorhaben in Subsahara-Afrika. Im Förderbereich "Frieden und
Sicherheit" wurden rund 500 Mio. EUR zugesagt - diese erreichten
circa 15 Millionen Menschen in 22 Ländern. Diese Vorhaben dienen der
Versorgung von Flüchtlingen - insbesondere in Nahost und Afrika -
sowie dem Wiederaufbau von Basisinfrastruktur.
Die DEG, Tochtergesellschaft der KfW, sagte im vergangenen Jahr
rund 1,47 Mrd. EUR (2013: 1,45 Mrd. EUR) für die Finanzierung
privater Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu.
Damit konnte sie den Vorjahreswert erneut leicht übertreffen.
Deutschen Unternehmen, die in Schwellen- und Entwicklungsländern
investieren, stellte die DEG 2014 mit 253 Mio. EUR (2013: 152 Mio.
EUR) ein deutlich gestiegenes Finanzierungsvolumen bereit. Ähnlich
erfreulich entwickelten sich die Investitionen in Afrika und weiteren
Zukunftsmärkten mit Zusagen in Höhe von rund 855 Mio. EUR (2013: 630
Mio. EUR). Davon waren 416 Mio. EUR für Afrika bestimmt (2013: 326
Mio. EUR). Mit 691 Mio. EUR (2013: 649 Mio. EUR) entfiel fast die
Hälfte der Neuzusagen auf Vorhaben, die den Klima- und Umweltschutz
sowie die Anpassung an den Klimawandel fördern.
Zur Refinanzierung ihres Förderauftrags hat die KfW im Jahr 2014
langfristige Mittel in Höhe von 57,4 Mrd. EUR auf den internationalen
Kapitalmärkten aufgenommen (2013: 65,4 Mrd. EUR). Dazu hat die KfW
250 Anleihen in 13 verschiedenen Währungen emittiert und hierbei von
einer ungebrochenen Nachfrage der Investoren nach großvolumigen
liquiden Anleihen (Benchmark-Anleihen) profitiert. Deren Anteil
stellt mit 57 % wiederum den wichtigsten Pfeiler der
KfW-Gesamtrefinanzierung dar. Das Kapitalmarktgeschäft der KfW war in
2014 vor allem durch zwei Produktinnovationen geprägt - die Emission
der ersten KfW-Renminbi-Anleihe mit Börsennotierung in Frankfurt und
die Emission der beiden ersten KfW-Green-Bonds in EUR und USD.
Hierdurch hat die KfW Markstandards gesetzt und zur Etablierung
dieser noch jungen Marktsegmente beigetragen.
Die Mittelaufnahme in Euro und US-Dollar lag in 2014 bei insgesamt
83% des Refinanzierungsvolumens. Aufgrund von
Refinanzierungsvorteilen hat die KfW die Finanzierung in Fremdwährung
ab Frühsommer 2014 deutlich forciert. Insgesamt lag der
Fremdwährungsanteil am Ende des Jahres bei ca. 55 %. Für das laufende
Jahr ist eine Mittelaufnahme von 55 bis 60 Mrd. EUR geplant. Mit
ihrer expliziten, direkten Garantie des Bundes sieht sich die KfW
bestens aufgestellt, ihr geplantes Refinanzierungsvolumen gut zu
erreichen. Im Januar 2015 nahm die KfW bereits 8,7 Mrd. EUR am
Kapitalmarkt auf.
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