PresseKat - Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Ukraine-Krise

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Ukraine-Krise

ID: 1169671

(ots) - von Nina Jeglinski, MZ

Seit Tagen hat man in Kiew dem Besuch des US-Außenministers John
Kerry entgegengefiebert. Die Ukrainer hoffen auf Waffenlieferungen
aus den USA. Doch als Kerry am späten Donnerstagvormittag am
Flughafen der ukrainischen Hauptstadt aus dem Flieger stieg, wurde er
von der Meldung überrascht, Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Frankreichs Staatspräsident François Hollande würden in wenigen
Stunden ebenfalls nach Kiew reisen. Die Europäer wollen den USA
offenbar die Bühne in Kiew nicht alleine überlassen. Zu groß ist die
Furcht, dass Kiew und Washington sich einigen und die USA schweres
Militärgerät in die Ukraine liefern könnten. Die dramatischen
Entwicklungen in der Ost-Ukraine geben Anlass zu dieser Vermutung.
Alleine in den vergangenen 24 Stunden sollen nach Angaben der
ukrainischen Streitkräfte, der pro-russischen Separatisten und
unabhängiger Quellen mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen sein.
Auch Russland zieht offenbar die Daumenschrauben an. Fotos, die in
den sozialen Netzwerken verbreitet werden, zeigen russische MIG-29
Kampfbomber, die in Rostow am Don einsatzbereit gemacht werden
sollen. Kiew versucht seit Ausbruch der Kämpfe in der Ost-Ukraine im
vergangenen Frühsommer, internationale Unterstützung zu erhalten, vor
allem aus dem Westen. Das ist angesichts der dramatischen Lage im
Donbass nachvollziehbar, kann aber Öl ins Feuer gießen und den
Konflikt noch unlösbarer machen. Die ukrainische Regierung hat jedoch
mehrfach betont, dass sie vom Ansatz der Europäer, die einen Dialog
aller am Konflikt beteiligten Parteien fordern, wenig bis gar nichts
hält. Zuletzt hatte Präsident Poroschenko in einem Interview mit der
Zeitung "Die Welt" um Waffenlieferungen aus den USA gebeten und damit
eigentlich nur seine Forderung vom vergangenen September wiederholt.




Damals war Poroschenko nach Washington gereist und hatte in einer
bewegenden Rede vor dem US-Kongress um Militärhilfe gebeten. Für die
Worte "Warme Decken und Ferngläser sind zwar hilfreich, aber damit
gewinnt man keinen Krieg" erhielt Poroschenko Standing-Ovations.
Dafür kann er sich aber bis zum heutigen Tag nichts kaufen. Wird der
Ukraine-Konflikt nicht bald gelöst - sei es mit diplomatischen oder
militärischen Mitteln -, steht die staatliche Zukunft des Landes auf
dem Spiel.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  neues deutschland: Neue Schnelle Eingreiftruppe der NATO: Sicherheit ohne Speerspitze¶ WAZ: Horror als Zeichen von Schwäche
 - Kommentar von Gudrun Büscher zum IS-Terror
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 05.02.2015 - 19:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1169671
Anzahl Zeichen: 2725

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Regensburg



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Ukraine-Krise"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Mittelbayerische Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Mittelbayerische Zeitung