PresseKat - Körperschaft statt Pflegekammer /Einigung in Bayern, Vorbild für Niedersachsen: Pflegende, Träger

Körperschaft statt Pflegekammer /Einigung in Bayern, Vorbild für Niedersachsen: Pflegende, Träger, Gewerkschaften und Politik setzen auf echte Interessenvertretung der Pflege

ID: 1169887

(ots) - Mit dem gestern in München vorgestellten Modell
einer Körperschaft öffentlichen Rechts haben Politik, Pflegende,
Gewerkschaften und Trägerverbände in Bayern gezeigt, wie eine
wirksame Interessenvertretung für die Pflege organisiert werden kann.
"Auch in Niedersachsen brauchen wir keine bürokratische Kammer, in
die die Pflegenden gezwungen werden, sondern eine von allen Akteuren
der Pflegebranche getragene Vertretung des Berufsstandes",
kommentiert der niedersächsische Landesvorsitzende des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Karsten
Neumann.

Die neue Körperschaft soll in Bayern als Gremium der Pflege an
Gesetzgebungsverfahren beteiligt werden und Zusatzqualifikationen
vergeben können. "Damit sind viele Ziele abgedeckt, die die
niedersächsische Landespolitik erreichen will, aber ohne die teuren
und bürokratischen Nebenwirkungen einer ungeeigneten Kammer", so der
bpa-Landesvorsitzende.

Die bayrische Ministerin hat unter Beteiligung aller Akteure einen
Dialog initiiert und eine Lösung entwickelt. Die Politik gesteht der
Pflege klare Kompetenzen, Rechtssicherheit als Körperschaft und eine
Finanzierung zu und beteiligt die gesamte Pflege, ohne den
Pflegekräften ordnungspolitische Aufgaben zu übertragen und diese von
diesen auch noch finanzieren zu lassen.

"Während die Pflegenden hierzulande in eine weitgehend
wirkungslose Kammer gezwungen werden und diese auch noch aus eigener
Tasche bezahlen sollen, nimmt man in Bayern Geld aus dem
Landeshaushalt in die Hand, um der Pflege mehr Gehör und eine
gesellschaftliche Aufwertung zu verschaffen. Das muss ein Vorbild
auch für Niedersachsen sein", so Neumann.

Es müsse wieder im Vordergrund stehen, den Pflegenden zu mehr
Mitsprachemöglichkeiten zu verhelfen, fordert auch der Leiter der
bpa-Landesgeschäftsstelle in Hannover, Henning Steinhoff: "Dass die




Politik auf das Kammermodell fixiert ist, verhindert einen echten
Dialog im Sinne der Pflege. Die Landesregierung sollte also zunächst
kein Gesetzgebungsverfahren einleiten, sondern eine breite Diskussion
über diesen neuen Weg ermöglichen."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon fast
1.100 in Niedersachsen, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Henning Steinhoff, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle
Niedersachsen, Tel.: 0511/12 35 13 40 oder 0162/13 21 678


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Datum: 06.02.2015 - 11:02 Uhr
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